Die Leiterin des «International-Baccalaureate-Diploma-Programms» für Lateinamerika Maripé Menéndez besuchte am 24. Oktober die Deutsche Schule Chicureo. Erstmals werden nun die Zehntklässler für das Diploma-Programm für das Jahr 2023 vorbereitet und somit werden dann alle drei Programmstufen des IB an der DS Chicureo durchgeführt.
Fotos und Quelle: Kommunikationsabteilung der Corpeduff
Die Veranstaltung mit Maripé Menéndez bedeutete auch den Auftakt für die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der DS Chicureo im März 2023. Diese ist die einzige Schule in der Region, die den IB von der Grundstufe an anbietet. Es nahmen das Schulleitungsteam, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern am 24. Oktober teil. Dabei wurde auch die neue Schulinfrastruktur, die während der Pandemie fertiggestellt wurde, eingeweiht.
Der Vorsitzende des Vorstands der Corporacion Educacional Federico Froebel (Corpeduff) Alejandro Latorre betonte: «Diese Schule ist ein Ort der Begegnung zweier Kulturen, die sich gegenseitig ergänzen und das Potential der jeweils anderen verstärken. Die Dreisprachigkeit – Spanisch, Englisch und Deutsch – ist ebenfalls ein Markenzeichen dieser Bildungseinrichtung, die ihren künftigen Absolventen den Eintritt in eine immer stärker globalisierte Welt ermöglicht. Wir sind deshalb überzeugt von der Heranbildung von “Weltbürgern”, wie sie das IB-Programm mit seinen hohen akademischen Standards vorsieht.»
Bei ihrem Vortrag unterstrich die IB-Leiterin, dass die Abbrecherquoten der Absolventen des IB-Diploms gering seien. Außerdem sei «in Lateinamerika die Anzahl der Frauen höher, die nach dem IB-Diplom ein Hochschulstudium beginnen».
Um das IB-Programm durchführen zu können, muss die Schule eine entsprechende Infrastruktur vorweisen können. Nach Abschluss der letzten Bauphase verfügt nun die DS Chicureo über Labore und Räume für praktische Workshops und auch die weiteren Unterrichtsräume, Werkräume und Lehrerzimmer erfüllen die hohen Anforderungen des IB.
Das IB-Diploma-Programm
Das International Baccalaureate Diploma ist ein Schulabschluss, der von der in Genf ansässigen privatwirtschaftlichen Stiftung International Baccalaureate Organization vergeben und seit 1968 angeboten wird und heute in mehr als 5.500 Schulen weltweit erworben werden kann. In Chile gibt es 28 Schulen, die eines der IB-Programme anbieten. Kennzeichnend für das Programm ist, dass die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen und kritisches Denken lernen, um sich in einer globalisierten Welt weiterzuentwickeln. Die Lehrkräfte werden kontinuierlich fortgebildet.
Der IB gliedert sich in drei Abschnitte: das Grundschulprogramm von der dritten bis zur fünften Klasse; das Mittelstufenprogramm von der sechsten bis zur neunten Klasse und das Diplom von der zehnten bis zur zwölften Klasse. Der Abschluss mit den durch die IB-Prüfungen erzielten Punkten wird in vielen Ländern auf der ganzen Welt und an renommierten Universitäten anerkannt, ohne dass weitere Zulassungstests erforderlich sind.
Für jedes Fach gibt es ein akademisches Programm, das im Abstand von circa sechs Jahren überprüft wird. Das Programm ist auch praxisorientiert, so dass die Schülerinnen und Schüler entsprechende Kompetenzen entwickeln, Hypothesen aufstellen und einen erfahrungsorientierten Prozess durchlaufen können.
Das akademische Programm des IB-Diploms beinhaltet sechs Fächergruppen: Sprache/Literatur; Fremdsprache; Individuum und Gesellschaft; experimentelle Naturwissenschaften; Mathematik; Kunst und Wahlfächer. Für jede Fächergruppe gibt es mehrere Untergruppen und jede bietet das Fach als Grundkurs oder als Leistungskurs an – je nach der angestrebten Spezialisierung der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus gibt es drei Unterrichtsfächer, die für die finale Note ausschlaggebend sind: der Kurs «Theory of Knowledge», eine wissenschaftliche Arbeit in Form eines Aufsatzes und das Fach «Creativity, Activity and Service», bei dem es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit oder eine andere soziale Aufgabe handelt, die außerhalb der Unterrichtszeit durchgeführt wird.