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Porträt – Montserrat Fontbona

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Fachärztin für ästhetische und rekonstruktive plastische Chirurgie

«Wissenschaft mit Kunst kombinieren»

Foto: privat

Die Internationale Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie vereint die weltweit führenden plastischen Chirurgen. Jetzt wurde die Ärztin
Dr. Montserrat Fontbona Torres in den Verwaltungsrat gewählt und ihr die Leitung des Ausschusses für Patientensicherheit übertragen.
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass ein Chilene Mitglied dieses Vorstandes ist.

Montserrats Urgroβeltern kamen Ende des 19. Jahrhunderts aus Spanien nach Chile. «Als ich klein war haben meine Eltern entschieden, dass ich die Deutsche Schule besuchen sollte, weil diese als sehr gute Bildungseinrichtung galt und die Möglichkeit bot, eine andere Sprache und Kultur kennenzulernen. So haben meine Geschwister und ich dort gelernt», erinnert sie sich. Sie denkt gern an die Zeit an der Deutschen Schule in Santiago, und viele Freundschaften von damals bestehen bis heute. Die multikulturelle Ausbildung, die Möglichkeit, Deutsch und Englisch zu lernen – und damit auch die Chance, sich im Ausland weiterzubilden – schätzt sie hoch ein, ebenso wie Disziplin, Verantwortung und Respekt, die an der Deutschen Schule als Grundwerte vermittelt wurden. In der Schule waren Mathematik, Chemie, Biologie, Englisch und Deutsch ihre Lieblingsfächer. Sie beherrscht die Sprache übrigens so gut, dass wir dieses Interview auf Deutsch führen konnten!  

Montserrat entschied sich für ein Medizinstudium, weil sie hier eine Kombination aus wissenschaftlichen und menschlichen Bereichen vereinen kann. «Als Facharzt für ästhetische und rekonstruktive plastische Chirurgie kann ich Menschen helfen, ihren Körper zu verändern und damit zur Verbesserung ihres Selbstwertgefühls beitragen. Ich kann verschiedene Defekte, wie beispielsweise Folgeerscheinungen von Tumoren, rekonstruieren und damit eine Optimierung des ästhetischen Erscheinungsbildes erreichen. Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Chirurgie kann ich in meinem Fachgebiet das Ergebnis meiner Arbeit am Aussehen meiner Patienten ablesen und Wissenschaft mit Kunst kombinieren», erklärt sie.    

Heute ist sie im Hospital Militar de Santiago als Leiterin der Abteilung Plastische Chirurgie und in ihrer Privatklinik Aurea Med tätig. Dort arbeitet sie gemeinsam mit ihrem Mann Claudio Valdivia, der als Ingenieur derzeit die Klinik leitet. Daneben engagiert sie sich in mehreren Institutionen, weil sie hier an andere zurückgeben möchte, was ihr viele Lehrer während ihrer schulischen und akademischen Ausbildung mitgegeben haben. So ist sie an der Universidad de Chile und der Universidad de Los Andes an der Ausbildung von Ärzten sowie von Fachärzten für Allgemeinchirurgie und plastische Chirurgie beteiligt, war 2016 bis 2017 Präsidentin der Sociedad Chilena de Cirugia Plástica und hat unter anderem in verschiedenen Positionen in der Federación Iberolatinamericana de Cirugía Plástica Chile vertreten. Der Höhepunkt ihrer Karriere ist die kürzlich erfolgte Ernennung als Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie. «Ich bin sehr stolz darauf, als Chilenin und Vertreterin Lateinamerikas in diesem Vorstand zu sein und aus meiner Perspektive zur Entwicklung der plastischen Chirurgie weltweit beitragen zu können», so Montserrat.

Rekonstruktive und ästhetische Chirurgie sind für sie immer miteinander verbunden: «Wenn das Gesicht oder andere Körperteile eines Patienten zum Beispiel aufgrund von Anomalien wegen eines Unfalls oder einer Krankheit behandelt werden müssen, dann sollte auch das bestmögliche ästhetische Ergebnis erzielt werden. Und wenn es darum geht die Ästhetik eines Menschen zu verbessern, muss man immer die rekonstruktiven Prinzipien berücksichtigen und gleichzeitig die Sicherheit des Patienten gewährleisten. Das zeichnet entsprechend ausgebildete und zertifizierte plastische Chirurgen aus. Deshalb würde ich jedem, der sich einer plastischen Operation unterziehen möchte, raten, zunächst einen zertifizierten Facharzt zu konsultieren, der angemessen über die Risiken und möglichen Komplikationen des Eingriffs aufklärt. Leider gibt es in Chile kein Facharztgesetz. In unserem Land kommen auf einen zugelassenen plastischen Chirurgen fünf Ärzte, die nicht zugelassen sind. Das bedeutet, dass die Patienten zunächst herausfinden sollten, ob ihr Chirurg zertifiziert ist, bevor sie einen Eingriff in Erwägung ziehen.»   

Montserrat und Claudio haben zwei Kinder, den 16-jährigen Franco und die siebenjährige Bianca. Beide besuchen das Colegio Pedro de Valdivia. Sie lernen Englisch in der Schule, aber Montserrat würde sich wünschen, dass sie auch die deutsche Sprache sprechen. Bei ihren Reisen nach Deutschland mit Freundinnen als «Rucksacktouristen», vor allem aber als sie dort ein Stipendium für plastische Chirurgie erhalten hatte, war ihr dies von groβem Nutzen. Sie reist sehr gern und hat mit ihren Eltern und Geschwistern schon früher verschiedene Länder in Amerika und in Europa besucht. «Da ich Chile oft auf Kongressen vertrete, habe ich die Gelegenheit, meine Leidenschaft für die plastische Chirurgie mit meiner Leidenschaft für das Reisen zu vereinen.» In ihrer Freizeit tanzt sie gern Tango, denn «meine Großeltern waren Tangolehrer und haben meiner ganzen Familie beigebracht, den Tanz zu lieben und diese Freude mit anderen zu teilen.» Und – ihre Lieblingsessen sind Fisch und Meeresfrüchte, am liebsten mit einem leckeren Sekt oder Wein.

«Wir müssen dankbar sein für alle Gelegenheiten, die das Leben uns bietet und für all die Menschen, die wir kennen lernen dürfen. Und wir sollten anderen das zurückzugeben, was wir erhalten haben.»

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