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viernes, 20. septiembre 2024
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Umbruch in Autobranche

Schaeffler verabschiedet sich vom Verbrenner 

Dem fränkischen Unternehmen geht es nicht schlecht. Aber die Autoindustrie zieht sich weit schneller als angenommen aus der Verbrenner-Technologie zurück. Treiber sind China und die USA.

Herzogenaurach (dpa) – Der wachsende Markt für E-Mobilität setzt die Auto-Zulieferer unter Druck: Der Industriekonzern Schaeffler baut bis 2026 weitere 1.300 seiner weltweit knapp 83.000 Stellen ab, davon 1.000 in Deutschland. Das Unternehmen begründete die Maßnahme am 8. November mit einer schnelleren Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität als erwartet. «Dies ist keine Folge der gestiegenen Energiekosten oder gar der geopolitischen Situation, sondern der Transformation», sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur.

Der Auto- und Industriezulieferer gehört damit zu den prominentesten Beispielen für den Umbruch in der Branche. Es ist das zweite Transformationsprogramm innerhalb kurzer Zeit bei dem fränkischen Konzern. 2020 hatte Schaeffler den Abbau von 4.400 Stellen bekanntgegeben. Werksschließungen seien diesmal nicht beabsichtigt.

Das Problem betrifft viele der Branche. Bei ZF, der bundesweiten Nummer zwei der Branche, haben kürzlich im Werk Saarbrücken Tausende Mitarbeiter auf Teile ihrer Bezüge verzichtet – um den Standort in der Transformation zukunftsfest zu machen. ZF baute bisher im Werk Saarbrücken Getriebe – die braucht das Elektroauto nicht mehr.

Die anderen, übergreifenden Probleme kommen hinzu – Fachkräftemangel, Rohstoffknappheit, Lieferengpässe und die galoppierenden Energiepreise. Schaeffler will deshalb verstärkt von Gas auf Strom umstellen – und diesen zum Gutteil selbst produzieren.

Von den Stellenstreichungen, die bis 2026 sozialverträglich umgesetzt werden sollen, sind nach Angaben von Schaeffler vor allem die drei Standorte Herzogenaurach, Bühl in Baden und Homburg im Saarland betroffen. Drei Viertel der wegfallenden Stellen kämen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung von Teilen für Verbrennerantriebe oder aus Zen-tralfunktionen. Das Programm wird nach Angaben von Rosenfeld 130 Millionen Euro kosten und soll ab 2026 jährlich 100 Millionen Euro einsparen.

Als Treiber nennt Rosenfeld keineswegs die europäische oder gar deutsche Politik. Vielmehr seien es die Entwicklungen auf den großen Märkten in China und den USA. In China etwa gingen die Zulassungen für Verbrenner rapide zurück. In den USA werde die ohnehin rasante Entwicklung noch durch ein Anti-Inflationsprogramm der Regierung beschleunigt. Die beiden Länder gehören zu den größten Absatzmärkten auch für deutsche Autobauer.

Deshalb müssten Überkapazitäten abgebaut werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig komme der Aufbau neuer Technologien voran. Rosenfeld nannte ein neues Zentrallabor in Herzogenaurach, ein Wasserstoffzentrum sowie ein Zentrum für E-Mobilität als Beispiele.

Der Auftragseingang bei Lösungen für E-Mobilität übertreffe die Erwartungen deutlich, sagte er. Derzeit stünden Aufträge im Wert von 4,7 Milliarden Euro in den Büchern. Geplant seien 2 Milliarden bis 3 Milliarden gewesen. 

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