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viernes, 29. marzo 2024
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Fuente Suiza – 68 Jahre schmackhafte Tradition

SPEZIALAUSGBE 772 Jahre SCHWEIZ

Der leckere Tatar – hier die halbe Portion!

Die Fuente Suiza (Schweizer Brunnen) ist ein klassisches Lokal, das bereits 1954 in Ñuñoa eröffnet wurde und mit einem Alter von 68 Jahren zu den ältesten Gaststätten in Chile gehört. Der Name Fuente de Soda (Sodabrunnen) bezeichnet in Chile eine beliebte Art von Restaurants, in denen Speisen zum sofortigen Verzehr, in der Regel Sandwiches, sowie alkoholische und alkoholfreie Getränke angeboten werden.

Der Gründer Guillermo Laengle Mast

Geboren wurde Guillermo – zu deutsch Wilhelm – in einer kleinen Stadt namens Mimmenhausen in Süddeutschland in der Nähe des Bodensees an der Schweizer Grenze. Um 1930 wanderte er nach Südamerika aus. Grund dafür waren die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf seine Familie, sodass er im Alter von 18 Jahren nach Buenos Aires ging, wo er als Hafenarbeiter Anstellung fand. Seine Aufgabe war das Be- und Entladen von Schiffen. Zu diesem Job, bei dem er sein erstes Gehalt verdiente, verhalf ihm seine kräftige und große Erscheinung. Nach einigen Jahren lernte er Marta Beuerer kennen, eine Schweizer Köchin, welche die kleine Herberge betrieb, in der Laengle wohnte. Gemeinsam beschlossen sie, das Kochen zum Beruf zu machen und mit diesem neuen Ziel nach Chile umzusiedeln. 

Guillermo Laengle und Marta Beuerer

Das erste Geschäft eröffnete in der Alameda, im Stadtzentrum Santiagos. Es war ein Feinkostladen, in dem Guillermo und Marta ihren Traditionen folgten und Pionierarbeit in Chile leisteten, zum Beispiel bei der Herstellung von Bockwürsten. Auch Frikandellen und Sauerkraut waren im Angebot und wurden gern gekauft. Aufgrund des guten Zuspruchs der Kunden beschloss Guillermo, nach der Straβe Vicuña Mackenna , Ecke 10 de Julio, umzuziehen. Das Lokal hatte kleine Tische, eine Bar und drei Räume, in denen klassische Sandwiches verkauft wurden. Ein großer Kundenstamm wurde von einem erstklassigen Arbeitsteam bedient, das fest hinter den Besitzern stand. Guillermo stand um fünf Uhr morgens auf, um Gemüse einzukaufen, er leitete die Kellner und Köche an, er war der Erste, der kam und der Letzte, der ging.  

Schließlich kam 1954 die Fuente Suiza in den Stadtbezirk Ñuñoa, bis heute die einzige Niederlassung des Restaurants. Guillermo Laengle und Marta Beuerer machten die Gaststätte an der Ecke der Straßen Juan Enrique Concha und Irrarázaval zu einem Ort der Tradition. Laengle verstarb 1977 und hinterließ ein Familienerbe, das bis heute Bestand hat und mit seiner langen Geschichte des Engagements und des ständigen Lernens Hochachtung verdient.

Familienerbe in Ñuñoa

Heute sind Marcos Kraus und Anette Kraus die Eigentümer der Fuente Suiza. Mit einem Team von 80 Personen bedienen sie die Besucher, oft treue Kunden, die schon seit Jahren Stammgäste sind. Die Churrascos, Completos, Crudos, Empanadas, Gordas und Fricandelas sind sehr appetitlich und «umfangreich», ganz nach chilenischem Geschmack. «Besonders beliebt sind unsere Empanadas und Churrascos», erklärt Verwalter Ion Decebal-Cuza. «Wir haben 150 Sitzplätze im Innenbereich und eine Terrasse für 30 Personen, außerdem gibt es einen externen Lieferservice und direkte Hauslieferungen.»

Zu den Gerichten werden verschiedene Biersorten angeboten, darunter Golden Pale Ale (Schop 500 ml zu 4.200 Pesos), Säfte und Mineralwasser. Wie wäre es mit einer süßen Krönung? Ein Stück Torte oder eine belgische Mousse au Chocolat (3.900 Pesos) zum Beispiel – aber es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass Sie dies nach einem Riesen-Sandwich oder 500 Gramm Tatar noch essen können! Doch keine Sorge – es gibt auch kleinere Sandwiches und eine halbe Portion Tatar. Auch vegetarische und spezielle Gerichte für Kinder stehen auf der Karte.

Die Sandwiches der Fuente Suiza stillen auch den größten Hunger.

Öffnungszeiten 

Montag 13:00 – 21:00 Uhr 

Dienstag und Mittwoch 11:30 – 16:30 / 18:00 – 22:30 Uhr

Donnerstag und Freitag 11:30 – 16:30 / 18:00 – 23:00 Uhr

Samstag 11:30 – 16:30 / 18:00 – 22:30 Uhr

Sonntag geschlossen

Weitere Informationen: 

www.fuentesuiza.cl

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