Model-United-Nations-Konferenzen für Lateinamerika
Von Annekatrin Leis, Kommunikationsabteilung DS Santiago
Einmal in die Rolle eines Diplomaten schlüpfen und gemeinsam mit anderen Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen Antworten auf wichtige globale Fragen finden. In genau dieser Situation fand sich eine Delegation von 13 Schülerinnen und Schülern der 10. bis 12. Klassen der Deutschen Schule Santiago (DS Santiago) wieder, die Anfang Juni bei den «Harvard National Model United Nations – Latin America» (HNMUN-LA) in Panama als «Best Large Delegation» ausgezeichnet wurde.
HNMUN-LA ist die südamerikanische Version des Harvard National Model United Nations, der größten, ältesten und renommiertesten Konferenz ihrer Art. Jedes Jahr kommen mehr als 3.000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte von Schulen und Universitäten aus der ganzen Welt zusammen, um in englischer Sprache die Aktivitäten zu simulieren, die auf Konferenzen der Vereinten Nationen stattfinden.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist dies eine einzigartige Gelegenheit, die Herausforderungen internationaler di-plomatischer Verhandlungen hautnah zu erleben und einen authentischen Einblick in die Prozesse und Verfahren der Vereinten Nationen zu bekommen. So haben die Schülerinnen und Schüler, gemeinsam mit anderen motivierten jungen Menschen aus ganz Lateinamerika, an mehreren Workshops zur Schärfung ihrer Rede- und Verhandlungsfähigkeiten teilgenommen, um diese anschließend auf den zahlreichen Modellkonferenzen zu erproben.
Auf die Frage, warum sie sich als beste Schülerdelegation auszeichnen und zudem eine Reihe von Einzelpreisen für sich beanspruchen konnten, antworteten die Zehnt- bis Zwölftklässler, dass sie besser organisiert waren als die restlichen Delegationen: «Jeder von uns hatte große Lust mitzumachen und hat sich von Anfang an integriert, ohne die Angst auch mal einen Fehler zu machen. Wir haben stets mit den anderen Ländern kooperiert, konnten Allianzen bilden und haben Beziehungen zu den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aufgebaut und gepflegt – auch über die Workshops hinaus.» Zudem sei ihr Erfolg auch auf ihre guten Führungsqualitäten zurückzuführen.
Die herausragende Leistung der Delegation kommt nicht von ungefähr. So hat es ihnen nach eigener Aussage sehr geholfen, dass sie im Schulunterricht schon immer viel debattiert haben und dank des hohen Niveaus des Englischunterrichts an der DS Santiago waren sie außerdem sehr gut auf die sprachlichen Herausforderungen vorbereitet. «Selbstverständlich haben uns auch unsere Geographiekenntnisse, die wir von unseren Lehrerinnen und Lehrern mit auf den Weg bekommen haben, weitergebracht», so die Schülerinnen und Schüler abschließend.
Besonders betonten die Jugendlichen nach der Konferenz die gute Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen, die es ihnen erlaubte, die vielfältigen kulturellen und sozia-
len Unterschiede der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennenzulernen. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur wichtige globale Netzwerke aufbauen, sondern vor allem neue Freundschaften schließen, von denen wir hoffen, dass sie noch lange andauern werden.