«Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen»
Paul Klee ist ein deutscher Maler sowie Grafiker und gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne. Er wurde am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee in Bern geboren. Früh schon hat er sich dazu entschieden, nach München – eine der bedeutendsten Kunststädte dieser Zeit – zu ziehen und Kunst zu studieren.
Italien- und Tunisreise
Seine erste sechsmonatige Studienreise nach Italien im Jahr 1902 beeinflusste ihn bereits sehr. Die Architektur in Florenz, Tafelmalereien in Siena und die Farbpracht des Aquariums von Neapel waren von großer Bedeutung für seine Kunst. Nach der Reise lebte er zwischenzeitlich bei seinen Eltern. Er entwickelte sich stets weiter und erlernte neue Techniken. Am 15. September 1906 stand die Hochzeit mit der Pianistin Lily Stumpf an. Der Künstler hatte sie einige Jahre zuvor auf einer Soirée kennengelernt. 1907, ein Jahr später, wurde ihr Sohn Felix geboren.
Im Jahr 1911 schloss sich Klee an die Künstlergruppe «Blauer Reiter» an, nachdem er die Maler August Macke und Wassily Kandinsky kennengelernt hatte. In dieser Zeit arbeitete er hauptsächlich an grafischen Arbeiten.
Als großer Durchbruch seiner Malerei gilt die Tunisreise im Jahr 1914. Gemeinsam mit Louis Moilliet und August Macke machte sich Klee für drei Wochen nach Tunesien auf. In seinen Aquarellen widmete er sich dem Licht und den Farben der Natur Afrikas.
Erster Weltkrieg und Anfänge des Nationalsozialismus
Als Sohn eines Deutschen wurde der Künstler im Jahr 1916 in die bayerische Armee einberufen. Zwei Jahre lang diente er im Ersten Weltkrieg. Glücklicherweise konnte er währenddessen, in einem Zimmer außerhalb der Kaserne, seine Malerei fortführen.
1918 hatte er seinen großen Durchbruch in Deutschland. Ab 1921 erhielt er eine Stelle als Professor am Bauhaus in Weimar. An der Schule für Kunst, Design und Architektur war er zehn Jahre lang für die «Formlehre» zuständig. Ganz nach dem Motto: «Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen», zeigte er seinen Schülern, wie sie Formen lebendig werden lassen.
Im Jahr 1931 nahm er eine Stelle als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf an. Nach der Machtübernahme Hilters stand Klee unter stetiger Beobachtung der Nationalsozialisten. Sie betitelte seine moderne Kunst als entartet. So wurde Klee 1933 schließlich aus seinem Amt entlassen und zog mit seiner Familie zurück in die Schweiz.
In Bern erkrankte Klee im Jahr 1935 an einer damals neuartigen Krankheit, der Sklerodermie. Bei der rheumatischen Erkrankung verhärtet sich die Haut. Trotz der gesundheitlichen Probleme hatte der Künstler 1937 noch einmal eine produktive Phase, in der sich vor allem sein Leiden widerspiegelte. Aufgrund seines verschlechterten Gesundheitszustands verbrachte er seine letzten Tage im Krankenhaus, wo er am 29. Juni 1940 starb.