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Buch über Hochsprungrekordlerin Ilse Barends

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Von «Como la garza que va a volar» (Wie der Reiher, der sich zum Fliegen anschickt) überschrieb der Sportjournalist Don Pampa in der Zeitschrift «Estadio» vom 25. Mai 1946 seinen zweieinhalbseitigen Artikel über die chilenische Hochsprungrekordlerin Ilse Barends. Die Schlagzeile wurde zum Titel des Buches über die Sportlerin, deren Tochter Gerda Reichhard es am 12. April im Sportverein Manquehue vorstellte.

Ilse Barends (1921-2007) nimmt Anfang der 1930er Jahre an Lauf- und Hochsprungwettkämpfen der Deutschen Schule Concepción und später des Deutschen Sportvereins Santiago teil. Ende jenes Jahrzehnts bricht sie bereits den südamerikanischen Rekord mit 1,47 Metern. Es folgen zahlreiche internationale Wettkämpfe, bis sie während dem Außerordentlichen Leichtathletik-Sportfest in Santiago am 8. Mai 1946 mit 1,63 Metern ihre Höchstleistung erbringt. Im August des gleichen Jahres heiratet sie Enrique Reichhard. Von nun an widmet sie sich vorrangig ihrer wachsenden Familie, bleibt jedoch am Sportgeschehen so gut wie lebenslänglich aktiv, organisiert die Campeonatos Interescolares Femeninos, wird zu einer der treibenden Kräfte des Club Atlético Santiago und betreut als Schiedsrichterin zusammen mit ihrem Mann zahlreiche Wettkämpfe.

Ihre Tochter Gerda sichtete das Archiv der Mutter, das eine Unmenge von Fotografien, Zeitungsausschnitten und Medaillen enthält. Zwei Jahre arbeitete sie an dem Buch, das einen stichhaltigen Einblick in die einzigartige Karriere der Mutter gewährt. Behilflich waren ihr dabei María Luisa Flores als Verlegerin und Eleonor Froehlich als sportliche Beraterin. 

Der Band ist 240 Seiten stark und überspannt Ilse Barends Leben von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter. Zunächst fällt dem Leser die beachtliche Papier- und Druckqualität auf. Die alten Farbfotos aus der Zeitschrift «Estadio» zum Beispiel sind hervorragend wiedergegeben. Der Inhalt stützt sich vorwiegend auf Illustrationen, die etwa zwei Drittel des gesamten Inhalts ausmachen. Fotos von Wettkämpfen, Ausschnitte von Zeitungsartikeln, Glückwunschtelegramme, Medaillen und vieles mehr werden mit kurzen Texten erläutert. 

Das Buch ist für Sportliebhaber eine Fundgrube, nicht nur was die Leistungen Ilse Barends und ihrer Mitstreiterinnen betrifft, sondern auch als Chronik des chilenischen Hochsprungs und der Leichtathletik der 1930er und 1940er Jahre. «Como la garza que va a volar» ist übrigens nicht im Buchhandel zu haben. Es wird von seiner Autorin an Interessenten verschenkt, solange der Vorrat reicht.

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