Herzlichen Glückwunsch, Linie 5!
Man erkennt sie an ihrer grünen Farbe: die Linie 5, die von Maipú bis La Florida führt. Als sie im April 1997 in Betrieb genommen wurde, bedeutete dies für die Bewohner des südlichen Santiagos eine enorme Steigerung der Lebensqualität. Seitdem ist diese Linie in vielerlei Hinsicht weiter verbessert und erweitert worden, so dass mehr Passagiere schneller und bequemer an ihr Ziel kommen können.
Heute ist die Linie 5 mit 30 Kilometern und 30 Haltestellen nicht nur die längste im U-Bahn-Netz Santiagos, sondern auch eine der längsten der Welt: Sie verbindet die beiden Enden der Stadt, Plaza de Maipú und La Florida. Die Fahrtzeit beträgt 55 Minuten.
Als eine der sieben Linien der Metro von Santiago verbindet sie zehn Gemeinden: Maipú, Pudahuel, Lo Prado, Quinta Normal, Santiago, Providencia, Ñuñoa, Macul, San Joaquín und La Florida. Sie hat Anschluss an die Linie 1 bei der Station Baquedano und San Pablo, die Linie 2 bei Santa Ana, 3 bei der Plaza de Armas und Irarrázaval, 4 bei Vicente Valdés und 6 bei Ñuble. Im Jahr 2027 wird dies auch für die Linie 7 bei der Station Baquedano der Fall sein.
Die Arbeiten an der Linie 5 begannen am 27. Januar 1994. Dabei wurde die Neue Österreichische Tunnelbaumethode (New Austrian Tunneling Method, NATM) angewandt, die bereits bei den anderen Strecken, einschließlich der Linien 3 und 6, zum Einsatz gekommen war. Bei dieser bergmännischen Methode, die erstmals 1955 beim Stollenbau für ein österreichisches Wasserkraftwerk eingesetzt wurde, wird der den Hohlraum umgebende Gebirgsteil zum Mittragen verwendet und selbst Bauteil. Daher konnten die Auswirkungen des Baus der neuen zehn Kilometer langen Strecke in Wohngebieten und unter dem Parque Bustamante so gering wie möglich gehalten werden.
Der Betriebsleiter der Linie 5 Mario Abarca unterstreicht: «Die Inbetriebnahme der Linie 5 war ein Meilenstein für die Metro und für viele Anwohner: Ohne Metro hätte eine Fahrt in dieses Gebiet von La Florida etwa 50 Minuten gedauert, jetzt sind es 24 Minuten. Das ist weniger als die Hälfte der Zeit, die man für die gleiche Strecke benötigt, und bedeutet für die Bewohner 25 Jahre lang mehr Freizeit.» Außerdem sei es auch für viele attraktiver geworden, meint Abarca, in diesen Teil Santiagos zu ziehen, weil sich die Pendlerzeiten dank der Linie 5 stark verkürzt haben.
Die Linie 5 war die dritte Linie der Metro Santiago, als sie 1997 eröffnet wurde. Sie wurde mehrmals verlängert, um für noch mehr Menschen erreichbar zu sein: im Jahr 2000 bis Santa Ana, 2004 bis Quinta Normal, 2005 wurde die Station Vicente Valdés eröffnet, die auch als Verbindung zur Linie 4 diente und die Bewohner von Puente Alto an die Linie anschloss. Am 3. Februar 2011 wurde der Abschnitt zum Bahnhof Plaza de Maipú eingeweiht. Seit dem 17. November 2008 gibt es Expressverbindungen: Das bedeutet, dass die Züge während der Hauptverkehrszeiten nicht an allen Bahnhöfen halten.
Die Mitarbeiter der Linie 5 Raimundo Couchaux (von links, «regulador»), Juan Guzmán und Jorge Avila («cocheros») in der «Puesto Maniobra Talleres», wo die Züge kontrolliert werden, die zur Wartung eintreffen, und wo sich die Züge befinden, die nicht im Betrieb sind Jorge Avila in der Fahrerkabine des Zugs NS16 kurz vor der Abfahrt und in Kontakt mit Raimundo Couchaux Die Züge stehen in der Werkstatt «San Eugenio» in «Gräben», um besser gewartet werden zu
können.Kompressionsmotoren, die zur Erzeugung von Luft dienen
Die Route aus dem Westen beginnt in der Metro an der Station Plaza de Maipú, führt über ein Viadukt durch die Station Del Sol und kehrt unterirdisch an der Station Barrancas durch das historische Zentrum Santiagos zurück. Nachdem sie die Plaza de Armas und das Museo de Bellas Artes unterquert hat, biegt die Linie um die Plaza Baquedano nach Süden ab. Die Metro führt unter dem Parque Bustamante durch, kommt in der Nähe der Werkstätten von «San Eugenio» – einer von Mario Abarcas Arbeitsplätzen – an die Oberfläche und überquert dann die Avenida Vicuña Mackenna auf einem Viadukt.
Im letzten Abschnitt beginnt die Linie vor der Station Bellavista in La Florida unterirdisch zu verlaufen und endet an der Station Vicente Valdés, die als Verbindung zur Linie 4 dient. Der Abschnitt zwischen Mirador und Ñuble liegt auf einem erhöhten Viadukt, der Rest ist unterirdisch.
Die Linie 5 verbindet die Wohngebiete im Südwesten (Maipú) und Süden (Vicente Valdés) mit dem Zentrum Santiagos. Sie ist nach der Linie 1 die am zweithäufigsten genutzte Linie des Netzes: Etwa 20 Prozent aller Fahrten werden auf der Linie 5 durchgeführt.
Längere Züge, Überdachung und Rolltreppen
Die französische Regierung spielte eine wichtige Rolle bei der Finanzierung. Am 30. Juni 1993 unterzeichnete sie in Paris ein Kooperationsabkommen mit ihren chilenischen Kollegen. Der französische Staat gewährte ein Darlehen von 580 Millionen Francs. Die französische Firma Alstom lieferte die Züge für die Linie 5, den Bauauftrag erhielten chilenische Unternehmen.
Die Linie 5 wurde am 5. April 1997 von Präsident Eduardo Frei eingeweiht und verläuft von den U-Bahn-Stationen Baquedano und Bellavista in La Florida entlang der nördlichen Strecke der Llano de Maipo-Bahn, die zwischen 1893 und 1963 in Betrieb war. Es war die erste Metrolinie in Chile, die auf Viadukten errichtet wurde. Außerdem wurden in den ersten Betriebsjahren französische NS-93-Züge von Alstom eingesetzt.
Ursprünglich waren die Bahnhöfe des ersten Abschnitts, der gebaut wurde, nicht besonders groß. Im Jahr 2010 wurden die Bahnsteigverlängerungsarbeiten durchgeführt, was eine technische Herausforderung darstellte, da die zu verlängernden Bahnhöfe genau auf dem Viadukt-Abschnitt lagen. Diese Verbesserung hängt damit zusammen, dass auf der Linie 5 Züge mit mehr Wagen verkehren können, wodurch sich das Verkehrsangebot für die Kunden erhöht. Neben der Erweiterung wurden die Bahnhöfe auch mit einer Kunststoffmembran («Tensostructure») überdacht, etwas völlig Innovatives – für diese architektonische Lösung erhielt die Metro internationale Auszeichnungen.
Eine weitere Herausforderung war, die Barrierefreiheit der U-Bahn-Stationen herzustellen, da alle mit Aufzügen ausgestattet werden mussten – die ältesten Bahnhöfe verfügten nicht einmal über Rolltreppen! Heute sind alle 30 Haltestellen der Linie 5 für Menschen mit eingeschränkter Mobilität barrierefrei ausgestattet.
Soziale Krise
Im Oktober 2019 führte die Erhöhung der Fahrpreise für die U-Bahn zunächst dazu, dass Tausende von Studenten die Drehkreuze an den Bahnhöfen übersprangen und den regulären Verkehr lahmlegten. Als in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober Kriminelle rund 80 Prozent der U-Bahn-Stationen beschädigt oder zerstört hatten, mussten zum ersten Mal in der Geschichte der Metro alle Tore geschlossen und alle Züge für zwei Tage angehalten werden. Monatelang konnte die U-Bahn nur eingeschränkt fahren. Nach und nach wurden die Stationen repariert. Am 7. September 2020 wurde die Linie 5 mit der Wiedereröffnung der Station Laguna Sur wieder voll in Betrieb genommen.
Künftige Projekte
Das U-Bahn-Netz wird weiterwachsen. Nach der Eröffnung der Linie 3 im Jahr 2019 umfasst es in Santiago nun sechs Linien. Mit der Verlängerung der Linien 2, 3 und 4 und dem Bau der Linien 7, 8 und 9 wird das Netz der Metro bis 2027 insgesamt 215 Kilometer lang sein und 191 Stationen umfassen, die fast alle Gemeinden der Metropolregion Santiago abdecken.