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Sänger Gisbert zu Knyphausen in Chile

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Standing Ovations für neu interpretierten Franz Schubert

Von Louisa Krieg

Mit einer Chile-Tournee des deutschen Sängers Gisbert zu Knyphausen und des Pianisten Kai Schuhmacher feierte das Goethe-Institut in Santiago sein 70-jähriges Jubiläum. Vom 3. bis 12. März waren die Musiker mit einem besonderen Programm unterwegs.

Mitten in der Pandemie hat der Klaviervirtuose und Komponist Kai Schuhmacher die Idee ausgearbeitet, Lieder von Franz Schubert neu zu interpretieren. Für Gisbert zu Knyphausen sei die Arbeit mit 200 Jahre alten Liedern herausfordernd, aber vor allem inspirierend gewesen. «Ich finde, das Experiment ist geglückt», erzählt er im Interview. Gleicher Meinung waren auch die Zuhörer des Konzerts am 10. März. Eine erfrischende Mischung aus Moderne und Klassik sowie Texte zum Nachdenken waren geboten. Mit Standing Ovations endete die Veranstaltung im Centro Gabriela Mistral. Das war auch für die beiden Musiker ein Highlight. «Der Klang des Raumes, die Stimmung und das Publikum haben uns sehr gut gefallen.» 

Begleitet wurde das Duo von vier Musikerinnen der Universidad Católica, den Violinistinnen Trinidad Enríquez, Danitza Román und Abigail Seguel sowie der Cellistin Valentina Palominos. Die Tournee startete in Valparaíso und Concepción und zwei Konzerte fanden in Santiago statt.

Wiedersehen in Chile

Gisbert zu Knyphausen verbindet nicht nur die Musik, sondern auch die Familie mit Chile. Es ist bereits seine zweite Reise hierher. Sein Onkel Edzard Baron zu Knyphausen lebt seit vielen Jahren in einer Hacienda im Aconcagua-Tal. Genau wie bei seinen Verwandten in Deutschland wird auch hier Wein angebaut. Vor 15 Jahren hat Gisbert zu Knyphausen gemeinsam mit seiner Familie Weihnachten auf dem Anwesen verbracht. «Es ist ein wunderbarer Ort und ich habe mich sehr gefreut, wieder einige Tage dort verbringen zu können», erzählt er. 

Außerdem sei es immer der Wunsch seines Onkels gewesen, dass er hier einmal seine Musik spielen könne. Die Geschichte, die das Land und die Stadt mit sich tragen, faszinieren den Künstler. 

«Ich hoffe, die Leute haben wieder Lust zu tanzen»

«Melancholische deutschsprachige Gitarrenmusik von Folk bis Rock», so würde Gisbert zu Knyphausen seine Musik beschreiben. Davon dürfen Hörer in Deutschland 2022 einiges erwarten. Die Lockdowns konnte der Musiker für neue Projekte nutzen. Neben dem Album mit Kai Schuhmacher hat er an einem Album mit seiner Band «Husten» gearbeitet. 

Das jährliche Musikfestival auf dem Weingut seiner Familie zwischen Weinreben im Rheingau ist ebenfalls in Planung. Die Motivation ist nicht zu übersehen: «Ich freue mich, endlich die Konzerte spielen zu können, die wir seit zwei Jahren vor uns herschieben und hoffe, die Leute haben wieder Lust zu tanzen.»

Zur Person:

Gisbert zu Knyphausen ist ein deutschsprachiger Sänger, Liedermacher und Gitarrist aus dem hessischen Rheingau. Der 42-Jährige ist auf dem Weingut seiner Familie im überschaubaren Ort Eltville-Erbach aufgewachsen. Das Studium Musiktherapie hat er nicht ganz abgeschlossen, sondern sich seit 2005 voll und ganz dem Musizieren gewidmet. Sein erstes Soloalbum erschien im Jahr 2008. Inzwischen gilt er als einer der bekanntesten Sing-Songwriter in Deutschland.

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