Großprojekte mit viel Glaubenskraft umgesetzt
Sie ist eine Macherin mit der Begabung, Großprojekte zum Wohl der Gesellschaft ins Leben zu rufen. Viele Vorhaben begleitete sie von der Planung bis zur Umsetzung und stellte sich immer wieder neuen beruflichen Herausforderungen. María Ester Pablo ist seit 2014 Geschäftsführerin des Seniorenwohnheims Las Hualtatas.
«Im Laufe meines Berufswegs habe ich unzählige Positionen eingenommen», stellt María Ester Pablo beim Rückblick auf ihr Leben fest. Zunächst war sie einige Zeit als Direktorin der Gastronomieschule am Centro de Formación Técnica Inacap tätig. «Ich habe mich zuvor intensiv in Paris in zwei renommierten Kochschulen, dem Le Cordon Bleu sowie auch in der Kochschule im luxuriösen Ritzhotel, ausbilden lassen – zwei französische Ausbildungsstätten der Haute Cuisine», erzählt sie.
Danach wendete sie sich einem anderen Thema zu und begleitete die Entstehung und Inbetriebnahme des Seniorenwohnheims Senior Suites, das seine erste Geschäftsstelle in der Straße Paul Harris in Las Condes hatte und im Jahr 1996 eröffnet wurde. Die ersten Betriebsjahre wirkte sie dort als Direktorin. Dann leitete sie für einige Jahre das Centro de Salud San Bernardo des ersten klinischen Bereichs der Universidad de los Andes. Daraufhin wurde sie von der Stiftung La Cañada eingestellt, um ein Kulturzentrum in Curacaví aufzubauen.
Danach stellte sie sich wieder neuen beruflichen Herausforderungen: María Ester Pablo ging zur Stiftung Fontanar, die ein gleichnamiges technisches Ausbildungszentrum in Vicuña Mackenna aufbaute, das sich auf die Bereiche Gastronomie, Hotellerie und Gesundheitswesen spezialisiert. Schließlich kontaktierte sie ein Team von Headhuntern. «Sie warben mich an, im Seniorenwohnheim Las Hualtatas in Vitacura die Leitung zu übernehmen. Dort leiste ich seit 2014 als Geschäftsführerin glücklich meinen Beitrag» sagt sie und fügt hinzu: «Alle diese vielen unterschiedlichen Etappen in meinem Leben hatten ihre Bedeutung und ich bin dankbar, dass ich sie erleben durfte.»
An ihrer aktuellen Tätigkeit gefällt ihr besonders der tägliche Umgang mit den Menschen im Seniorenwohnheim Las Hualtatas. Sie habe sich sehr willkommen geheißen gefühlt und viel von allen gelernt, die in der Residenz leben und arbeiten. «Unsere Aufgabe sehen wir darin, die Bewohner des Wohnheims in dieser Phase ihres Lebens würdevoll zu begleiten und im Rahmen unserer Möglichkeiten auf all ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen» erklärt die Wohnheimleiterin und betont: «Sie sollen sich sicher, geliebt und respektiert fühlen.»
Was die Pandemie betrifft, so stellt María Pablo fest, dass «für uns alle dies eine schwierige Zeit war», und fügt erleichtert hinzu: «Wir in der Residenz hatten keine größeren Probleme, um nicht zu sagen “null Probleme”, und Gott sei Dank keine Verluste zu beklagen – auch aufgrund des selbstlosen Einsatzes der Mitarbeiter.» Zunächst habe es «Momente der Angst und Unsicherheit gegeben, in denen wir nicht wussten, was passieren würde». Dann habe sich aber gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit aller ist: «Personal und Angehörige waren stets präsent und haben sich gleichzeitig mit besonderer Sorgfalt um die Bewohner gekümmert, sie unterstützt und geschützt. Genauso waren die Bewohner bereit, zu kooperieren, ihr Verhalten den neuen Umständen anzupassen – auch an die vielen Unannehmlichkeiten, die besonders das erste Jahr mit sich gebracht hatte.»
Die Heimleiterin unterstreicht außerdem: «Von unschätzbarem Wert war auch die Bereitschaft der Gesundheitsdienste, im Zweifelsfall für Tests in die Residenz zu kommen.» Auch auf die Unterstützung des Vorstands des Altersheims habe sie in der Pandemie und auch sonst in schwierigen Situationen immer zählen können.
María Ester Pablo ist ledig und schöpft als Katholikin viel Kraft aus ihrem Glauben, der ihr helfe, «die Heiligkeit in der täglichen Arbeit und im täglichen Leben zu suchen». Außerhalb ihrer Arbeitszeit entspannt die Geschäftsführerin beim Spazierengehen, um «den intensiven Alltag leichter zu bewältigen».
Ursprünglich stammt sie aus Concepción. Mit zwölf Jahren zog sie von dort weg und kam mit ihrer Familie nach Santiago. «Wir sind insgesamt vier Geschwister. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter waren Rechtsanwälte. Meine Mutter war außerdem in zwei Wahlperioden Bürgermeisterin von Concepción und mittlerweile ist das Stadion dort nach ihr benannt: Ester Roa.» Über ihren Vater Tomás Pablo erzählt María Ester: «Er war Mitglied des Parlaments und später Präsident des Senats. Als Kind besuchte er die Deutsche Schule Concepción und baute durch diese persönlichen Erfahrungen für uns Kinder eine Brücke zur deutschen Kultur. Er las und sprach oft Deutsch und gab seine Begeisterung und Bewunderung an uns weiter.» Seit 2014 hat María Ester im Rahmen ihrer Arbeit als Leiterin des deutschen Seniorenwohnheims in der Calle Las Hualtatas nun wieder verstärkt Kontakt zur deutschen Kultur.
Zum Schluss merkt sie noch an: «Das Leben hält immer Überraschungen bereit, aus denen wir lernen können – zu leben ist wirklich wunderbar. Mein Leben habe ich in all seinen Phasen intensiv genossen und ich bleibe offen dafür, täglich Neues zu erfahren.»
Foto: privat