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domingo, 9. febrero 2025
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Carl Orff zum 40. Todestag

Elementare, zeitlose Kunst

La cantata escénica «Carmina Burana» rompe los esquemas de lo que comúnmente se conoce como «música clásica». Sus compases no resuenan tan solo en las salas de concierto: el cine y la publicidad han llevado a esta composición a niveles de popularidad insospechados, transformándola en una obra de gran aceptación popular. El 29 de marzo se conmemoran los 40 años del fallecimiento de su autor Carl Orff. 

Im Spätherbst 1937, nach der glänzenden Generalprobe von «Carmina Burana» im Frankfurter Opernhaus, schrieb Carl Orff an seinen Verleger Schott in Mainz: «Alles, was ich bisher geschrieben und Sie leider gedruckt haben, können Sie nun einstampfen. Mit ‚Carmina Burana‘ beginnen meine gesammelten Werke!» 

Drei Jahre zuvor hatte der Komponist in einem Würzburger Antiquariat den Text entdeckt, eine Sammlung von lateinischen und deutschen Liedern und Gedichten aus dem 13. Jahrhundert, die 1803 in der Bibliothek des Klosters Benediktbeuren aufgetaucht war. Orff war sogleich von der Vielfalt der Verse fasziniert. Sie reichen von religiös-moralisierenden Dichtungen, bis zu weltlicher Bänkelsängerlyrik und auch frechen Vagantengesängen. Er wählte die anregendsten Teile zur Vertonung aus. Daraus entstand ein einstündiges Werk für drei Gesangsolisten, Erwachsenen- und Knabenchor, zwei Klaviere, Celesta und Orchester mit verstärktem Schlagwerk, wobei er für ein sinfonisches Ensemble so unübliche Instrumente wie Kastagnetten, Glockenstäbe, Tam-Tams, einen Gong und drei Glockenspiele einsetzte.

Großer Applaus – negative Kritik

Orffs unverkennbare Harmonik und die elementare, umwerfende Rhythmik der Tanzeinlagen kamen sofort an. Die «szenische Kantate», in der ebenso gewagte Erotik wie Fress- und Saufgelage den Ton angeben, aber auch betörend schöne Melodien den Hörer ansprechen (man höre sich zum Beispiel den berückenden Reigen «Reie» an), riss das Frankfurter Publikum vom Stuhl. 

Der von offizieller Stelle hingesandte Kritiker Friedrich W. Herzog konnte diese Begeisterung nicht teilen. Er schrieb: «Das Mittelalter hat sich überlebt, und was wir heute noch in unserem geistigen Leben als Überbleibsel finden, ist römisch oder reaktionär infiziert. (…) Unsere deutsche Sprache ist so reich und vielfältig, dass wir nicht unter die Kutte eines noch so flüssigen und gelehrten Mönchlateins kriechen wollen.» Allerdings stellte er zum Schluss fest: «Der anwesende Komponist wurde mit starkem Beifall begrüßt.» 

«Carmina Burana» ist das einzige Werk Carl Orffs, das bis heute uneingeschränkte Popularität genießt. Einige Teile werden oft in Filmproduktionen und von der Werbung verwertet.

Carl Orff stammte aus einer bayerischen Offiziers- und Gelehrtenfamilie. Schon mit fünf Jahren gab ihm die Mutter Klavierunterricht. Bald komponierte er Lieder. Mit 14 besuchte er zum ersten Mal die Oper. Richard Wagners «fliegender Holländer» nahm ihn gefangen: «Der Eindruck war so stark, dass ich tagelang nichts mehr reden wollte, kaum mehr gegessen habe und nur meinen Phantasien nachhing oder am Klavier mich austobte.» Er ging oft ins Konzert, wobei «mich immer Beethoven fesselte, meine Liebe aber galt Mozart, Schubert und Bruckner.» Das Opernerlebnis weckte in ihm den Theatermenschen. Fortan schrieb und inszenierte er Puppenspiele, die er daheim aufführte. Dazu komponierte er Musikeinlagen für Violine, Klavier, Zither und Glockenspiel.

«Schulwerk» bis heute aktuell

Er verließ das Gymnasium – ohne das Abitur gemacht zu haben! – , studierte an der Münchener Königlichen Akademie der Tonkunst und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Theaterkapellmeister.

1925 bearbeitete er den «Orfeo» von Claudio Monteverdi (1607), der damals so gut wie unbekannt war. Orff leitete die Uraufführung in Mannheim, die zum Teil auf Unverständnis stieß und sogar lächerlich gemacht wurde.

Als begeisterter Anwalt des Musiktheaters ließ er jedoch nicht locker. Im Gegenteil, im Laufe der Jahre entstanden verschiedene Opern, wie «Der Mond», «Die Kluge» und «Antigonae», die bei weitem nicht an den Erfolg der «Carmina Burana» anknüpfen konnten. 

Eine seiner Schöpfungen, die allerdings eine gewisse Aufmerksamkeit erregte, ist sein «Schulwerk». Diese Methodik, die die Begriffe Wort, Musik und Tanz vereint, richtet sich an Kinder und Jugendliche, denen mittels relativ einfacher Kompositionen die Kunst nähergebracht werden soll. Orff setzt im Schulwerk Instrumente wie Blockflöten, Xylophone, Metallophone, Glockenspiele und zahlreiche Schlaginstrumente ein. Das Modell hat sich erfolgreich durchgesetzt und wird heute noch angewendet. Man höre sich zum Beispiel den «Gassenhauer» an (YouTube), ein Dreiminuten-Opus, das von den Xylophonen sanft eingeleitet wird. Sie entwickeln ein behutsames Crescendo, vier Kesselpauken und weitere Schlaginstrumente setzen ein, lassen den Klang anschwellen und steuern gezielt auf ein glänzendes Finale zu. In Melodik wie in Rhythmus ist der «Gassenhauer» bester Orff – ein Genuss für Interpreten und Zuhörer.  

Vor 40 Jahren, am 29. März 1982, erlag Carl Orff im 86. Lebensjahr einem Krebsleiden. Seine Asche wurde in der Klosterkirche Andechs beigesetzt. An der Wandtafel über dem Grab lautet die Inschrift: «Summus finis» («das höchste Ziel»).  

Was bleibt, ist seine Musik, die die Zeit überdauert hat und mit Sicherheit auch zukünftige Generationen ansprechen wird. Orff hatte dies erkannt, als er einmal sagte: «Bei all unseren verschiedenartigen Versuchen mit elementarer Musik über ein halbes Jahrhundert hinweg hat sich im Grunde nichts überholt. Das Elementare bleibt eine Grundlage, die zeitlos ist. In seiner Zeitlosigkeit findet das Elementare in aller Welt Verständnis.»

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