Vor 30 Jahren starb Mechtild Harf, die Ehefrau des DKMS-Gründers Peter Harf, an den Folgen ihrer Blutkrebserkrankung. Die auf Initiative des Kölner Geschäftsmanns entstandene Stammzellspenderdatei ist mittlerweile eine der größten auf der Welt und seit drei Jahren auch in Chile aktiv.
Alle 27 Sekunden erhält ein Mensch auf der Welt die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs, der nach wie vor die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern ist. Viele Patienten können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und die Suche nach geeigneten Spendern ist immer ein Wettlauf mit der Zeit. Je schneller eine Übereinstimmung gefunden wird, desto besser sind die
Überlebens-chancen.
Die DKMS ist eine gemeinnützige deutsche Organisation zur Registrierung von Stammzellspendern, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen. Mit mehr als 11 Millionen registrierten Personen hat die DKMS bereits über 95.000 Menschen helfen können und ist damit weltweit führend. Neben Deutschland ist die Stiftung auch in den USA, Indien, Polen, Großbritannien, Südafrika und seit 2018 in Chile vertreten. Hier hat sich die Chance, einen kompatiblen Spender im Register zu finden, in den letzten Jahren von 33 auf etwa 49 Prozent erhöht. In Deutschland besteht bereits heute eine 90-prozentige Chance, eine Übereinstimmung zu finden.
«Bei Leukämie ist die Erstbehandlung im Allgemeinen die Chemotherapie, und erst bei einem Rückfall ist eine Stammzelltransplantation angezeigt. Man könnte sagen, es ist der letzte Ausweg, und deshalb ist es für uns so wichtig, potenzielle Spender zu registrieren», erklärt Luis Larraín Stieb, Kampagnenkoordinator von DKMS Chile. «Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren kann Spender werden. Nachdem Sie ein Formular ausgefüllt haben, erhalten Sie ein Registrierungskit zur Entnahme einer Mundschleimhautprobe. Dieses geht an ein hochmodernes Labor in Deutschland, wo analysiert wird, ob diese Person mit einem Patienten auf der ganzen Welt kompatibel ist.» Ist dies der Fall, wird eine ärztliche Untersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob die Person aus medizinischer Sicht spendefähig ist.
Die Spende kann dann auf zwei Arten erfolgen: über die Armvenen in einem ambulanten Verfahren, oder durch zwei Einstiche in den Beckenknochen. Welcher Weg eingeschlagen wird, entscheidet ein Ärzteteam. In beiden Fällen werden die Kosten vom Gesundheitssystem des Erkrankten getragen, und die DKMS finanziert Transfers, Unterkunft und Verpflegung. Von dort aus wird die Spende an das Transplantationszentrum weitergeleitet, in dem sich der wartende Patient befindet: entweder in Chile selbst oder in irgendeinem anderen Land der Welt. Die DKMS sucht grundsätzlich für alle Menschen Spender. Derzeit läuft aber eine Kampagne, um der kleinen Helena in Deutschland zu helfen, für die noch kein passender Spender gefunden wurde.
Da die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Spender zu finden, in Bevölkerungsgruppen mit ähnlich ethnischem Hintergrund größer ist, ruft die DKMS Chile insbesondere Schulen, Gesundheitszentren, Sportvereine und andere Organisationen in der deutschen Gemeinschaft auf, sich zu registrieren.
Wenn Sie eine informative Veranstaltung organisieren möchten, wenden Sie sich bitte an: luis.larrain@dkms.cl, www.dkms.cl