«Blick über den Tellerrand»
«Wir wollen, dass unsere Studenten auch von Experten praxisnah weitergebildet werden», erklärt Rektor Thomas Mittelstrass das Konzept, das er seit seiner Ankunft in Chile entwickelte. «Etwa einmal pro Monat wird in den Grundlagenfächern wie spezielle und allgemeine Wirtschaftslehre ein Profi eingeladen, der dann die Materie vertieft und viele Praxisbeispiele liefert.» Dazu gehören neben erfahrenen Firmenmanagern auch Hochschulprofessoren und Rechtsanwälte, die über die neuesten Entwicklungen im Frachtbereich informieren oder volkswirtschaftliche, arbeits- und steuerrechtliche Zusammenhänge erklären, zeitlich parallel zu den jeweilig relevanten Unterrichtsinhalten.
Dieses Konzept überzeugt auch die Studenten, in deren Lehrplan an den zwei Tagen im Insalco pro Woche viel wirtschaftliches Grundlagenwissen steht, und die nun erfahren, wie dieses im Unternehmensalltag angewendet wird. Inge Schneider, Auszubildende für Logistik bei Leschaco im zweiten Lehrjahr und bald fertige Kauffrau: «Mich haben besonders die Beispiele interessiert, wie familiengeführte Unternehmen steuerrechtlich funktionieren können. Das ist sehr spannend! Roland Matthei hat seinen Vortrag sehr unterhaltsam und interaktiv gestaltet, ich konnte eine Menge mitnehmen.»
Darüber freut sich der genannte Steueranwalt und Partner der Anwaltssozietät Matthei Abogados Tributarios natürlich: «Es ist wichtig, dass die Studenten dort abgeholt werden, wo sie stehen und ihnen Praxisbeispiele zu zeigen, die ihnen beim Verständnis komplexer Zusammenhänge helfen.» Roland Matthei hat die «Insalquinos» als aufgeschlossen und neugierig empfunden und freut sich schon auf den nächsten Einsatz als «Exzellenter Coach»: «Dann aber hoffentlich vor Ort im Insalco, so dass wir den Vortrag gemeinsam gestalten können.»
Auf einen Live-Auftritt des Exzellenten Coaches Federico Droller mussten die Studenten in diesem Jahr aufgrund der Pandemie ebenfalls noch verzichten. Aber auch online fesselte der junge Professor der Universidad de Santiago de Chile (USACH) seine Zuhörer. So auch Lukas Kalbhenn: «Volkswirtschaft kann schon ziemlich trocken sein und sehr komplex, zumal in deutscher Sprache. Da hat mir der auf Spanisch gehaltene Vortrag von Federico Droller einige komplizierte Sachen genauer erklärt, die ich vorher noch nicht ganz verstanden hatte.» Dynamisch habe der Professor anhand von eingängigen Beispielen das Bruttoinlandsprodukt und weitere wichtige Kennzahlen einer Volkswirtschaft dargestellt. Eventuell will der 25-jährige Lukas, der zurzeit eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei Ferrostaal macht, später noch Wirtschaftswissenschaften studieren. Dass das Insalco und die Usach ein Abkommen über die Anerkennung bestimmter Ausbildungsinhalte als Studienleistungen hat, ist dann natürlich von Vorteil.
Das sieht auch Thomas Mittelstrass so. Für ihn hat die duale Ausbildung einen besonderen Wert. «Ich habe selbst vor meinem Lehrerberuf eine kaufmännische Ausbildung gemacht und fühlte mich hinterher besser für ein Studium gerüstet. Die duale Ausbildung bereitet ja nicht nur auf das Berufsleben vor, sondern entlässt die jungen Erwachsenen allgemein gereifter ins Leben. Mit unseren Exzellenten Coaches haben wir eine sinnvolle Ergänzung, die ihnen noch mehr Erfahrungen und einen Blick über den Tellerrand bietet.»