«Beim Perspektivwechsel lernt man unheimlich viel»
Katherina Schreiner, de 17 años, del Colegio Thomas Morus, obtuvo el 1 de octubre el primer lugar y Rocío Ríos, del Colegio Alemán de Temuco, el segundo, en la final del Debate Juvenil en Chile. Ambas pasarán ahora a la competición internacional por Sudamérica, del 29 al 31 de octubre.
Gut vorbereitet sein, hieß es wieder dieses Jahr – denn keiner der Debattanten weiß vorher, ob ihm oder ihr die Pro- oder Contra-Position von welchem der drei Themen zugelost wird! Das bedeutet, sich auch in den Diskussionspartner hineinversetzen zu müssen, dessen oder deren Position man eigentlich ablehnt. Die acht Schüler, die am diesjährigen Debattenwettbewerb teilnahmen, waren also gefordert – und das mitten im Schuljahr, wenn in jedem Fach Prüfungen anstehen. Nicht einfacher machte es, dass dieses Jahr zum zweiten Mal wie 2020 statt persönlich alle per Video miteinander diskutieren mussten.
«Ich habe ehrlich gesagt gezögert zuzusagen, da ich zurzeit viel für die Schule lernen muss. Doch nachdem ich nun diese Erfahrung gemacht habe, bin ich begeistert!», erklärt Katherina Schreiner nachträglich, «ich habe richtig entschieden und kann es nur empfehlen: Beim Perspektivwechsel lernt man unheimlich viel. Es ist etwas ganz anderes, dies selbst zu erleben, als nur darüber zu sprechen, wie eine Debatte ablaufen sollte.» Die Elftklässlerin gibt zu, dass sie teilweise sehr aufgeregt gewesen sei. Gleichzeitig habe sie das aber angespornt, sich anzustrengen: «Es war einfach genial, wie es in solch einer Stress-Situation möglich ist, schnell zu denken und zu antworten.»
Der Wettbewerb wurde vor 20 Jahren von der Hertie-Stiftung gegründet. Bis heute unterstützt die deutsche Stiftung damit «eine lebendige Demokratie», um Urteilsfähigkeit durch Zuhören, Respektieren von anderen Meinungen und Abwägen von Argumenten zu fördern. Erstmals wurde «Jugend debattiert» in Südamerika im Jahr 2016 in Chile ausgetragen und ist weltweit inzwischen in mehr als 30 Ländern vertreten. Dieses Jahr nehmen 200.000 Schüler von 1.300 Schulen teil.
Zehn Tage vor dem Start des Wettbewerbs 2021 wurden die Themen bekannt gegeben:
Es ging um die Frage, ob allen Bürgern ein bedingungsloses Grundeinkommen zur Verfügung stehen solle, ob alle Jugendlichen nach Schulabschluss ein verbindliches soziales Jahr absolvieren sollen und ob in Innenstädten nur noch emissionsfreie Fahrzeuge fahren dürfen.
Schüler der 20 deutschen Schulen der Zentralstelle für Auslandsarbeit in Chile waren eingeladen mitzumachen. Punkte gab es für Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Die meisten Punkte konnten schließlich von den acht Teilnehmern am ersten Tag neben den beiden 17-jährigen Schülerinnen José Neumann der DS Los Angéles und Richard Kosche der Sankt Thomas Morus Schule sammeln.
Das Finale am 30. September eröffnete Botschafter Dr. Christian Hellbach, der darauf hinwies, dass nicht «recht zu haben» entscheidend sei, sondern auf den anderen zu hören und eingehen zu können. In der zwölfminütigen Debatte und dem einminütigen zusammenfassenden Statement überzeugte am Ende Katherina Schreiner die Jury. Diese bestand aus Marion Lensing, Fachleiterin Deutsch an der DS Santiago, Larissa Grütz, Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft und Michael Schwark, Fachleiter Deutsch an der DS La Unión. Nun treten die beiden Erstplatzierten Katherina und Rocío für Chile am 29. Oktober beim von Paraguay ausgerichteten internationalen Wettbewerb «Jugend debattiert» 2021 an.