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AHK – 105 Jahre im Dienst von Deutschland und Chile

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Cuando el 2 de agosto de 1916 se reunió en Valparaíso un grupo de comerciantes, con el objetivo de crear un organismo que se dedicara al fomento de las relaciones económicas entre Chile y Alemania, se puso la primera piedra de lo que hoy es la Cámara Chileno-Alemana de Comercio e Industria -AHK Chile, cuyo aniversario 105 se celebra en estos días.

Seit 1994 hat die AHK Chile ihre Büros im Geschäftszentrum in Las Condes

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1822 wurde in Valparaíso die Firma Schütte Post & Co. gegründet, die als das älteste deutsche Handelshaus in Chile gilt. Es folgte Stüven & Huth, und in den folgenden Jahrzehnten stieg die Zahl der deutschen Unternehmen rapide an. Damals war Valparaíso der wichtigste Hafen an der Westküste Südamerikas und spielte eine Schlüsselrolle im Handel mit Europa. Aus diesem Grund siedelten sich zahlreiche chilenische und deutsche Unternehmen und Banken, die mit dem internationalen Handel zu tun hatten, dort an, darunter beispielsweise Saavedra Benard, Daube y Cia., Gildemeister, Siemens Schuckert sowie die Banken Alemán Transatlántico und Germánico de América del Sur.

Ab 1914 beeinflusste der Erste Weltkrieg auch wirtschaftliche Interessen. Am 2. August 1916 traf sich eine Gruppe aktiver Geschäftsleute in Valparaíso, um eine Organisation zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Chile und Deutschland zu gründen: die «Deutsche Handelskammer». Damit war der Grundstein für die heutige Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) gelegt, die nun ihr 105-jähriges Bestehen feiert. 

Nach dem Ende des Krieges ging die Kammer von einer eher defensiven und schützenden Tätigkeit zur Förderung und kräftigen Belebung des Austausches zwischen beiden Ländern über. In den 1920er und 1930er Jahren war Deutschland ein wichtiger Abnehmer von chilenischem Kupfer und Chile stand an zweiter Stelle der Lieferländer. Bereits in ihren Anfangsjahren setzte die Kammer einen wichtigen Meilenstein: Das Syndicate of Nitrate Producers of Europe -ein Kartell von Unternehmen, die mit der Vermarktung von synthetischem Salpeter begonnen hatten- genehmigte eine Quote für die Kommerzialisierung von chilenischem Salpeter. Letztendlich würde dieses Produkt den natürlichen chilenischen Salpeter komplett verdrängen.

Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte die Kammer ihren Sitz in Valparaíso, um auf Initiative einflussreicher Geschäftsleute, unter anderem Guillermo Stein, Anfang der 1960er Jahre in Santiago ihre Arbeit wieder aufzunehmen. 34 Jahre lang hatte sie ihren Sitz in der Straße Ahumada, bis sie 1994 in ihre neuen und modernen Büros im Geschäftszentrum in Las Condes zog.

In den frühen 1970er Jahren war die Kammer auch maßgeblich daran beteiligt, Erleichterungen für die enormen Hindernisse auszuhandeln, die die damalige Zentralbank den importierenden Unternehmen auferlegte. In der zweiten Hälfte der 1970er und vor allem in den 1980er Jahren war Deutschland bereits der zweitgrößte
Handelspartner Chiles. Über die Jahre festigte die Kammer die Verbindungen zwischen den Märkten beider Länder. Bis heute spielt die Bundesrepublik eine wichtige Rolle im chilenischen Außenhandel: Deutschland ist seit Jahren Chiles wichtigster Handelspartner in Europa.

Die Kammer heute

«Im Laufe der Zeit ist es unserer Kammer nicht nur gelungen, sich in Chile als Vertreter der Interessen ihrer Mitglieder und als Teil des weltweiten Netzwerks der deutschen Kammern zu etablieren. Darüber hinaus hat sie sich mit ihrem profunden Wissen und ihren professionellen Dienstleistungen als Anlaufstelle für deutsche und chilenische Unternehmen beim Eintritt in beide Märkte positioniert», unterstreicht Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile. «Mit Beratung und Aktivitäten unterstützen wir unsere Mitglieder und Kunden. Damit tragen wir wesentlich zur Steigerung des Handelsaustausches zwischen unseren Ländern und damit auch zum wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt bei.»

AHK Chile verbindet das Beste zweier Welten

Mit den strategischen Themen Handel und Messen, Innovation und Technologietransfer, Bergbau, Energie und Nachhaltigkeit sowie duale Aus- und Weiterbildung fokussiert sich die AHK Chile auf Zukunftsthemen und jene Aktionsfelder, in denen sie einen relevanten Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft beider Länder leisten kann. Die Initiativen basieren auf Kooperation und Innovation und bauen Brücken für den Austausch von Waren, Technologie und Wissen zwischen Deutschland und Chile. 

In den letzten Monaten waren aufgrund der Pandemie vor allem Anpassungsfähigkeit und die Bewältigung digitaler Herausforderungen gefragt. Virtuelle Delegationen, Foren und Seminare mit bis zu 500 zugeschalteten Teilnehmern aus aller Welt, die Diskussion von Zukunftsthemen wie grüner Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft, die Förderung Chiles als Zielland für ausländische Investoren, Gespräche mit Unternehmen unterschiedlicher Größe und der Zugang zu namhaften Vertretern des öffentlichen, privaten und akademischen Lebens beider Länder waren Teil der Arbeitsagenda. 

Globalisierung und technologischer Fortschritt entwickeln sich rasant. Deshalb gilt es gerade auf dem Arbeitsmarkt, neuen Herausforderungen rechtzeitig zu begegnen. Die AHK Chile entwickelt verschiedene Projekte zur Anpassung und Übertragung von Qualitätselementen des deutschen dualen Systems auf die lokalen Bedürfnisse und Bedingungen und arbeitet dabei gemeinsam mit nationalen Akteuren. Die direkte Verbindung der theoretischen Ausbildung im Klassenzimmer mit der Anwendung des Wissens in der Praxis im Unternehmen ermöglicht jungen Menschen den Erwerb branchengerechter Kompetenzen, die ihnen den Erfolg im Berufsleben sichern. Die Rolle der AHK Chile besteht in der Beratung von Schlüsselakteuren, der Ausbildung von Ausbildern sowie der Qualitätszertifizierung.

Die Mitglieder – das Herz der Kammer

Ihren Mitgliedern bietet die AHK besonders in diesen Zeiten enormer Herausforderungen viele Vorteile, wie Marlene Grollmus, Bereichsleiterin Mitgliederservice, betont: «Unsere starke lokale Verankerung, die enge Verbindung zu Deutschland und der Zugang zum weltweiten Netz deutscher Auslandshandelskammern ermöglichen uns, den Mitgliedern Informationen, Kontakte und Geschäftschancen zu bieten, um sich angesichts dieser großen Veränderungen zu behaupten. Wir konnten sie so auch in Pandemiezeiten begleiten und unterstützen, indem wir unsere Dienstleistungen an die Bedürfnisse unserer Mitglieder anpassen.» 

Über 80 Prozent der Mitglieder sind heute kleine und mittlere Firmen, rund 100 sind deutsche Tochterunternehmen, von denen viele in ihrer langen Geschichte vor Ort zur Entwicklung Chiles beigetragen haben. «Durch die Nutzung virtueller Räume bieten wir unseren Mitgliedern weiterhin einen erstklassigen Service, der es uns ermöglicht, zeitnah zu informieren, Erfahrungen und Best Practices auszutauschen und neue Instanzen für Geschäfte und die Zusammenarbeit zwischen all unseren Mitgliedern zu entwickeln», so Grollmus.

Ein neuer Name – das gleiche Angebot

Weltweit bieten Deutsche Auslandshandelskammern mit 140 Standorten in 92 Ländern ihre Erfahrungen, Kontakte und Dienstleistungen deutschen wie ausländischen Unternehmen an. Das Netzwerk deckt 99 Prozent des globalen deutschen Wirtschaftsaustauschs ab. Dadurch erhalten deutsche Unternehmen professionelle Unterstützung und lokale Kenntnisse in fast allen Märkten der Welt. Gleichzeitig ermöglicht es lokalen Unternehmen den Zugang zu deutschen Handelskammern in anderen Teilen der Welt. Die AHKs werden gemäß eines Beschlusses des Deutschen Bundestages anteilig durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. 

Nachdem die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer viele Jahre in Chile unter dem Kürzel ihres spanischen Namens als Camchal, Cámara Chileno-Alemana de Comercio e Industria, firmiert hat, übernahm sie in diesem Jahr den heute für alle deutschen Kammern im Verbund gültigen Namen AHK Chile. So wie sich die Kammer im Laufe der Jahre als Camchal positioniert hat, will sie auch unter ihrem neuen Namen für ihre Mitglieder ein wichtiger Ansprechpartner mit einem großen Kontaktnetz in Politik und Wirtschaft bleiben.

lectura foto pag 7: Seit 1994 hat die AHK Chile ihre Büros im Geschäftszentrum in Las Condes.

lectura foto 1 pag 8: Business Lounge auf der Bergbaumesse Exponor 2019 

lectura foto 2 pag 8: Das einzige durchsichtige Auto der Welt wurde zur von der Kammer organisierten Messe ExpoAlemania 2008 in Chile vorgestellt. 

lectura foto 1 pag 9:  Der «Wintermarkt», Messe für Konsumgüter und Gastronomie der Kammer und beliebter Treffpunkt für Alt und Jung.

lectura foto 1 pag 10: «Blick hinter die Kulissen» für Kammermitglieder: Hier im Jahr 2012 beim noch im Bau befindlichen Büroturm Torre Titanium.

lectura foto 2 pag 10: Die AHK fördert innovative Technologien durch zahlreiche Projekte: Hier der Besuch des Solar Info Center in Freiburg in
Deutschland.

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