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viernes, 17. enero 2025
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Saatgut satt: Pflanzentechnologen brauchen Forschergeist

Ein Beruf aus einer Mischung aus Natur und Technik: Der angehende Pflanzentechnologe Ole Peters bindet Zuckerrüben an eine Rankhilfe.

Saatgut und die daraus entstehenden Pflanzen ernähren die Welt. Beides muss so ertragreich und resistent gegen äußere Einflüsse wie möglich sein – ein verantwortungsvoller Job für Pflanzentechnologen.

Einbeck/Bonn (dpa/tmn) – Der Beruf vereint Natur und Technik – und genau das begeistert Ole Peters. Der 17-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Pflanzentechnologen bei dem auf Saatgut spezialisierten Unternehmen KWS Saat in Einbeck (Niedersachsen).

Peters lernt, Saatgut beispielsweise für Mais, Raps, Zuckerrüben oder Weizen zu entwickeln und zu züchten. Das Saatgut bringen Landwirte später auf ihren Feldern aus. «Immer wieder stehen diverse Experimente auf der Tagesordnung», erzählt Ole Peters. Nicht zuletzt das mache den Berufsalltag spannend und abwechslungsreich. Denn es gilt, das Saatgut zu optimieren.

Auf dem Feld und im Gewächshaus

In Versuchs- und Untersuchungsreihen loten Pflanzentechnologen aus, wie Saatgut zum Beispiel noch ertragreicher werden kann oder wie Pflanzen resistent gegen bestimmte Krankheitserreger werden. Dafür erfolgen immer wieder Neuzüchtungen.

Die Fachleute sind mal bei Wind und Wetter auf dem Feld, mal in Gewächshäusern und mal im klimatisierten Pflanzenkultur- oder Untersuchungslabor tätig. Auch Schreibtischarbeit spielt eine Rolle, denn die Ergebnisse ihrer Arbeit müssen sie genau dokumentieren. «Sorgfalt bei der Arbeit ist ein absolutes Muss», sagt Jürgen Held vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP).

Ole Peters arbeitet derzeit gemeinsam mit einer Züchterin an einem Optimierungsprojekt. Um was es genau geht, darf er nicht verraten – ein Betriebsgeheimnis. «Aber in jedem Fall ist es mega-faszinierend, zu sehen, wie die Dinge sich entwickeln.»

In der Regel ist zudem Teamarbeit angesagt, etwa, wenn es darum geht, ob eine Pflanze hitzebeständig oder frostsicher ist. Die Fachleute starten dann eine Versuchsreihe. Sie wählen den passenden Nährboden und setzen die Saat oder die Pflanze ein. Sie lockern den Boden auf, sorgen für die richtige Bewässerung und achten auf optimales Licht.

Sobald die Pflanzen eine bestimmte Größe erreicht haben, nehmen sie Proben, die sie im Labor chemisch oder biotechnologisch analysieren. Dabei messen sie, wie viel Hitze oder Frost die Pflanze verträgt.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Stellt sich dabei heraus, dass die Pflanze die gewünschte Eigenschaft hat, wird die Versuchsreihe dokumentiert, so hat man die Ergebnisse bei weiteren Versuchen zur Hand. Qualitätssicherung ist entscheidend, daher werden die Ergebnisse einer Versuchsreihe immer noch einmal gegengecheckt, um mögliche Fehler auszuschließen.

Während der Ausbildung spezialisieren sich Pflanzentechnologen in mindestens zwei Einsatzgebieten. Dazu gehören Zuchtgarten, Feldversuchswesen, Saatgutwesen, Kulturlabor, Gewächshaus, Pflanzenschutzversuchswesen oder Untersuchungslabor.

Innovative und forschungsintensive Branche

Ausgebildete Pflanzentechnologen können bei Saatgutfirmen, in landwirtschaftlichen oder gartenbautechnischen Untersuchungs- und Forschungsanstalten sowie bei Unternehmen im Bereich Pflanzenzucht arbeiten. Ole Peters möchte zunächst seine Ausbildung erfolgreich zu Ende bringen und sich dann weiterbilden. «Ich kann mir vorstellen, eines Tages Züchtungsassistent zu sein und später Pflanzentechnologiemeister zu werden», sagt er.

In jedem Fall wartet viel Arbeit auf ihn. In der Pflanzenwelt gibt es immer wieder neue Problemlagen, aber auch neue Methoden, um sie zu bewältigen. «Die Branche ist sehr innovativ und forschungsintensiv», sagt Held.

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