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Eigentlich wollte er Schauspieler werden, doch dann wechselte Richard Donner hinter die Kamera und drehte Klassiker wie «Das Omen», «Superman» und «Lethal Weapon». Am 4. Juli ist der Regisseur mit 91 Jahren gestorben.
Los Angeles (dpa) – «Das Omen», «Superman» und dann «Lethal Weapon»: Mit der Blockbusterserie über das ungleiche Polizistenduo Martin Riggs und Roger Murtaugh schaffte Richard Donner endgültig den Sprung in die Riege von Hollywoods besten Action-Regisseuren. Seit 1987 schickte er Mel Gibson und Danny Glover viermal als Cops in Los Angeles auf Verbrecherjagd, zuletzt 1998 in «Lethal Weapon – zwei Profis räumen auf». Nun ist der Kultregisseur im Alter von 91 Jahren gestorben.
Seine Frau, Produzentin Lauren Shuler Donner sagte: «Er war ein großartiger Mann. Ich war eine sehr, sehr glückliche Frau. Aber er war sehr krank, also war es Zeit für ihn zu gehen.»
Der gebürtige New Yorker stand in den 1950er Jahren zunächst auf der Bühne und wollte Filmschauspieler werden, als er von dem Hollywood-Regisseur Martin Ritt («Der Spion, der aus der Kälte kam») zurechtgewiesen wurde. «Du lässt dir nichts sagen. Es ist besser, wenn du Regisseur wirst», habe ihm Ritt damals empfohlen, erzählte Donner im Juni 2017 bei einer Ehrengala der Oscar-Akademie. Der Filmverband würdigte den Regisseur damals für seine lange Karriere. «Ich bin der glücklichste Mensch der Welt», erklärte Donner mit Blick auf seine vielen Freundschaften, die er über die Jahre in Hollywood gemacht habe.
Zahlreiche Weggefährten, darunter auch Danny Glover und Mel Gibson, gratulierten damals dem Regisseur. «Er ist ein verdammtes Genie», sagte Gibson begeistert auf der Bühne der Oscar-Akademie.
Donner nahm sich schließlich den Rat von Regisseur Martin Ritt zu Herzen. Er gab die Schauspielerei auf und wurde Ritts Regieassistent. Sein Handwerk lernte er zunächst hinter der Fernsehkamera. In den 1960er und 1970er Jahren drehte er Episoden von Hit-Serien wie «The Twilight Zone», «Cannon», «Kojak» und «Die Straßen von San Francisco».
Dann stieß er auf das Drehbuch für einen Okkult-Horror-Film und brachte «Das Omen» (1976) auf die große Leinwand. Für die gruselige Geschichte um den Sohn des Teufels, der als kleiner Junge in einer Diplomatenfamilie aufwächst, konnte er Gregory Peck und Lee Remick in den Hauptrollen gewinnen. Der Schocker war ein Kassenschlager, Donner wurde quasi über Nacht in Hollywood berühmt.
Zwei Jahre später landete er mit «Superman» (1978) den nächsten Blockbuster. Christopher Reeve verwandelt sich darin vom schüchternen Reporter Clark Kent in den stahlharten Superhelden. Bei der Oscar-Verleihung gewann «Superman» die Trophäe für die besten Spezialeffekte.
Donner hatte in seiner langen Karriere in vielen Genres Erfolg: «The Toy – Der Spielgefährte» (1982) war eine Komödie um einen verzogenen Sprössling. Bei dem Abenteuerfilm «Die Goonies» über eine schatzsuchende Jugendbande war Steven Spielberg als Produzent an Bord. Und in der Fantasy-Romanze «Der Tag des Falken» brachte er Michelle Pfeiffer und Rutger Hauer zusammen. Mel Gibson war wieder dabei, als Donner mit Jodie Foster und James Garner die Western-Komödie «Maverick» drehte.
Viele Fans hofften vergeblich, dass Donner im hohen Alter noch einen weiteren «Lethal Weapon»-Film drehen würde. Im Januar 2020 hatte Produzent Dan Lin («Sherlock Holmes», «Die zwei Päpste») einen fünften Teil mit dem Original-Team um Gibson, Glover und Donner in Aussicht gestellt, der am Ende aber nicht realisiert wurde.