Inicio Gemeinschaft 50 Jahre Freundeskreis Chilenischer Burschenschaften in Deutschland

50 Jahre Freundeskreis Chilenischer Burschenschaften in Deutschland

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Schon die dritte Generation beim FCBD

Von Alfred von Reiswitz

Treffen 2008 auf Schloss Podelwitz in Sachsen

Weder 2020 fand das traditionelle Pfingsttreffen in Heidelberg und Umgebung wegen Corona statt, noch in diesem Jubiläumsjahr in Mainz . Nun soll es 2022 in Heidelberg nachgefeiert werden. Immerhin erinnert eine Briefmarke an das 50-jährige Bestehen des FCBD im Jahr 2021.

Es war dieses Jahr vorgesehen gewesen, dass es in Mainz stattfinden sollte, da hier im Jahr 1971 der FCBD aus der Taufe gehoben wurde. Dank der Initiative von Heinold Gamm trafen sich am 9. Januar 1971 im Brauhaus zur Sonne die Alten Herren: Von der Burschenschaft Araucania kamen Heinrich von Baer, Carlos Commentz, Helmut Krussig, Otto Kunz und Harald Möller-Holtkamp, von der Burschenschaft Andinia Ingward Bey und Peter Bormann, von der Burschenschaft Montania Hermann Bleiholder, Willy Bleiholder, Heinold Gamm und Bernd Trier, von der Burschenschaft Ripuaria Jörn König und Dieter Suiter sowie von der Burschenschaft Vulkania Joaquín Kunstmann, Claus Penschke und Rodolfo Romeny sowie die ehemaligen Austauschstudenten der Deutschen Burschenschaft Wolfgang Bethke, Hartmut Rabich und Hilmar Zeissig.

Das Ergebnis dieser Begegnung war der Beschluss der Gründungsmitglieder, einen Freundeskreis zu bilden, der als lockerer Zusammenschluss auch Nicht-Burschenschaftern offenstehen sollte, wenn sie einen Bezug zu den Verbindungen oder ihren Mitgliedern hatten. Die in der Satzung festgelegten Ziele sind: «die Förderung der Kontakte zwischen Deutschland und Chile, insbesondere die Pflege der Freundschaft der Mitglieder untereinander und die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den chilenischen Burschenschaften.»


Diese sehr allgemeinen Grundsätze waren der Garant dafür, dass nunmehr 50 erfolgreiche Jahre vergangen sind und regelmäßig zwischen 80 und 120 Personen an den Treffen teilnehmen. Da alle Familienmitglieder willkommen sind, ist es eine bunte Mischung aus mittlerweile drei Generationen: Die erste hat die 70 Jahre deutlich überschritten, die zweite sind deren Kinder, die nach einer Pause ab der Pubertät inzwischen mit den eigenen Kindern, der dritten Generation, wieder dabei sind und auch schon häufig die Treffen organisiert haben. Es gibt also eine gute Chance, dass der FCBD die Gründergeneration überlebt.

Die organisatorischen Mittel sind denkbar bescheiden: Es gibt eine Adressenliste, seit einigen Jahren eine Webseite (www.fcbd.de) und einen «Mayordomo», der sich mehr oder weniger freiwillig zur Verfügung stellt, um das nächste Treffen zu organisieren. Dazu gibt es ein Gästebuch, einige Ordner mit Briefen und Unterlagen zu den Einkäufen (wichtig für ungeübte Nachfolger), chilenische Fähnchen, die den Weg zum Grillplatz markieren und die Wappen der fünf chilenischen Burschenschaften.

Der Mayordomo entscheidet, wo das Treffen stattfindet, wobei die Schwierigkeit darin besteht, dass man ein Hotel für über 100 Personen an dem begehrten Pfingsttermin (mindestens zwei Jahre vorher buchen!) möglichst nahe an einem wetterfesten Grillplatz findet.

Das Treffen beginnt am Samstagnachmittag vor Pfingsten mit dem traditionellen «asado», der sich über Kaffee und Kuchen bis in den Abend hinzieht und mit einem späten Süppchen endet. Der Sonntag ist der Natur und/oder der Kultur gewidmet und endet mit einem festlichen Abendessen. Am Montag, der in Deutschland ein Feiertag ist, gibt es noch ein Katerfrühstück, an dem meist nur noch eine kleinere Gruppe teilnimmt, ansonsten ist Abreisetag.

Wie man dem Gesagten entnehmen kann, handelt es sich um eine zwar lockere, aber inzwischen verschworene Gemeinschaft, die durch das Band der chilenischen Burschenschaften zusammengehalten wird. Dazu kommt, dass der FCBD die erste und vermutlich einzige deutsch-chilenische Institution außerhalb Chiles sein dürfte.

Dieses Jahr hatte sich nun Heinold Gamm anlässlich des Jubiläums angeboten, noch einmal das Treffen am Gründungsort Mainz zu organisieren. Es war alles reserviert: Hotel und Grillplatz, Programm für den Sonntag in der im Jahr 12 v.Chr. gegründeten Römerstadt mit dem 1000 Jahre alten Dom, dem Gutenberg-Museum, der Altstadt und einer Fahrt nach Ingelheim, der Kaiserpfalz von Karl dem Großen und anderes mehr.

Heinold hatte sogar als Überraschung bei der deutschen Bundespost eine individuelle Briefmarke bestellt (so was geht hier!) zur Erinnerung an das 50. Bestehen des FCBD, die auf dem Einladungsbrief klebte.

Im März kam dann die Absage für das Treffen, und es bleibt nur die Hoffnung und die Vorfreude auf das Jahr 2022. Die Mayordoma Christina von Reiswitz soll dann die Organisation für das 2020 geplante Treffen in Heidelberg nachholen.

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