«Im Leben öffnen sich immer neue Türen!»
Nicole Sternsdorff Fuenzalida ist Journalistin und arbeitet seit elf Jahren im Bereich Public Relations, interne und externe Kommunikation, Krisenmanagement und Public Affairs.
Nicole wurde 1985 in Santiago geboren. Die Groβeltern ihres Vaters Ralph Sternsdorff waren aus Cuxhaven nach Chile eingewandert. «Mit meinen Groβeltern und meinem Papa wurde immer Deutsch gesprochen», erinnert sie sich. «Und Oma kochte auch gerne deutsche Gerichte – ich liebte ihr Rotkraut, den Sauerkohl und den Schweinebraten aus der Röhre!»
Bis zum Jahr 2003 besuchte sie die Deutsche Schule in Santiago. Die Schulzeit hat sie geprägt: «Das Gefühl von Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit war über die Jahre hinweg ganz stark und ist es heute noch. Das bestätigen mir auch immer wieder andere ehemalige Schüler – mit vielen bin ich immer noch in Verbindung. Daneben waren Planung, Organisation und Disziplin Markenzeichen, die mir in meinem beruflichen und persönlichen Leben immer nützlich sind. Und auch die auβerschulischen Aktivitäten, von kulturellen Veranstaltungen, Musik- und Theateraufführungen bis hin zum Sport haben mir immer viel Spaβ gemacht. Ich habe viele Jahre Leichtathletik trainiert, und dieses Hobby hat ganz bestimmt zu meiner Entwicklung beigetragen.»
Zum Ende ihrer Schulzeit hatte Nicole das Problem der richtigen Berufswahl. Sie erinnert sich ganz genau an ihre Lehrerin Andrea Brockhaus, die ihr damals beratend zur Seite stand. Irgendetwas mit Kommunikation wäre wohl das Richtige, meinte diese. Und so studierte sie an der Universidad Diego Portales Journalismus. Im Jahr 2018 kam dann noch ein Fernstudium in Business Management an der Business & Marketing School ESIC in Spanien hinzu.
Zwischenzeitlich war sie Kommunikationsleiterin der Pablo Neruda Stiftung, wo sie digitale Kommunikationsplattformen und interne Kommunikationskanäle erstellte und die externe Kommunikation mit Medien und Kunden förderte. Danach arbeitete sie für die Agentur Voxkom als Verantwortliche für die externe Kommunikation und das Krisenmanagement von Unternehmen wie Metrogas, die Bank Itaú, Rotter & Krauss, Kaufmann und den Fuβballverein Colo-Colo. Eine nächste Herausforderung war ihre Tätigkeit als Senior Consultant für das multinationale Beratungsunternehmen Llorente & Cuenca bei dessen Niederlassung in Chile und später als Leiterin der Unternehmenskommunikation.
Seit 2019 ist Nico, wie ihre Freunde sie nennen, stellvertretende Managerin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim Fernsehkanal TVN. «Ich bin verantwortlich für die externe Kommunikation des Senders sowohl was die Programme betrifft als auch auf Unternehmensebene sowie für das Krisenmanagement und die interne Kommunikation mit Fokus auf das Organisationsklima», erklärt die junge Frau. Diese Aufgaben seien vor allem wegen der sozialen Unruhen in Chile im Jahr 2019 und der nachfolgenden Covid-Pandemie kompliziert, denn die Glaubwürdigkeit des Senders musste und muss gewahrt bleiben.
Inzwischen hat sie mit ihrem Mann, einem Chilenen mit italienischen Wurzeln, eine Familie gegründet. Der vierjährige Franco besucht den deutschen Kindergarten, und auch der fünf Monate alte Dante wird wohl einmal den Weg in Richtung Deutsche Schule einschlagen… Wenn es nicht anders kommt!
«Ich war bisher nur ein Mal in Deutschland, in Hamburg, wo seit zwölf Jahren meine chilenische Mutter und mein jüngerer Bruder zu Hause sind. Dabei habe ich auch Bremen, Lübeck, Lüneburg, Berlin und Potsdam kennen gelernt und war begeistert von der wunderschönen Landschaft, aber vor allem von der mustergültigen Organisation in allen Belangen. Und von Kasseler und Eisbein natürlich auch!», lacht sie.
Reisen ist eines von Nicoles Hobbies. «Im vergangenen Jahr war das wegen Covid leider nicht möglich, aber im Juli 2019 waren wir in Italien. Mit meinem Mann, meinem Sohn und meiner Mutter, die extra aus Hamburg dazu gekommen war, sind wir im Auto 3.000 Kilometer von Nord nach Süd durch’s Land gefahren und haben wundervolle Orte und Landschaften kennen gelernt.» Es muss nicht immer eine so weite Reise sein – mit der Familie geht es an vielen Wochenenden ins Freie, um Parks, Berge oder einfach nur schöne Plätze zu besuchen, am liebsten mit dem Fahrrad. Viel Freizeit bleibt der berufstätigen Mutter zwar nicht, aber Serien oder Filme sehen, die Wohnung geschmackvoll dekorieren oder mit Freundinnen eine Bar oder ein Restaurant besuchen, dafür gibt es schon ab und zu die Gelegenheit. «Und wenn ich mal alleine bin und ausspannen möchte, dann greife ich zu einem guten Buch und einem Glas Sekt.»
Für ihre berufliche Zukunft kann sie sich eine Tätigkeit in einem multinationalen Unternehmen gut vorstellen, höchstwahrscheinlich in Chile, aber vielleicht auch in Deutschland oder Italien. «Wer weiβ – im Leben öffnen sich immer neue Türen!»