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viernes, 1. diciembre 2023
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Rossinis «Italienerin» in Salzburg

Die Platte enthält einen Mitschnitt von Gioacchino Rossinis spritziger Opera buffa über den Bey von Algier, der seiner Frau überdrüssig ist und sie an seinen Sklaven Lindoro verkuppeln will, um dann, wie er meint, sie durch eine temperamentvolle Italienerin zu ersetzen. 

Die Inszenierung ging 2018 im Rahmen der Salzburger Festspiele im Haus für Mozart über die Bühne. Die Regie verlegte die Handlung in die Gegenwart, Schauplatz ist ein Mafia-Milieu irgendwo im Orient. Von diesem Hirngespinst einmal abgesehen, leisten die Beteiligten Beachtliches, nicht nur musikalisch, sondern auch darstellerisch. Die Handlung beginnt bereits mit dem ersten Takt der Ouvertüre, ein lustiger Regieeinfall folgt dem nächsten. 

Die Belegschaft gibt sich mit Spiellust und Humor der Handlung hin, die an komischen Situationen durchaus nicht spart. Cecilia Bartoli ist als Isabella eine Idealbesetzung. Sie gleitet mit ihrem Alt anscheinend mühelos in baritonale Tiefen ab und gurgelt ihre staccatissimo-Koloraturen präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Schade, dass ihre Leistung von ihrem Erscheinungsbild beeinträchtigt wird. Das rote Kleid mit den bunten Blümchen, das sie anderthalb Akte trägt, wirkt sich auf Frau Bartolis Figur alles andere als vorteilhaft aus. Warum nur hat die Diva dieses Kostüm nicht passend zuschneiden lassen? Ildar Abrazakov gestaltet den überlisteten Bey Mustafa durchaus überzeugend, Alessandro Corbelli (Taddeo) ist ein Rossini-Komödiant von Format und der Uruguayer Edgardo Rocha als Lindoro versetzt mit seiner umwerfenden Belcanto-Tenorstimme in Erstaunen.  

Der Philharmonia Chor Wien und das Ensemble Matheus unter Jean-Christophe Spinosi musizieren stilgerecht bis ins Detail, Luca Quintavale am Flügel schmückt die Rezitative mit üppigen Verzierungen meisterhaft aus.

Gioacchino Rossini: «L’italiana in Algeri»

  • Österreich/Deutschland 2019.
  • Musikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi. Fernsehregie: Tiziano Mancini.
  • Bühnenregie: Moshe Leiser, Patrice Caurier. Produktion: Magdalena Herbst. 
  • Kamera: Luca Longarini. 
  • Ton: Claudio Speranzini, Antonio Martino, 
  • Claudio Zappi. 
  • Schnitt: Mauro Santini. 
  • Mit: Cecilia Bartoli, Ildar Abdrazakov, Edgardo Rocha, Alessandro Corbelli u. a. 
  • Spieldauer: 162 Min. 

Bild und Ton der Blu-Ray-Platte sind guter Standard, die Bildregie folgt dem bewegten Geschehen aufmerksam und gekonnt. Kein Bonusmaterial!

  • Bild ***
  • Ton ***
  • Darbietung ****
  • Extras *

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