Home Kultur Blu-Ray-Report «Das Gewand» von Henry Koster

«Das Gewand» von Henry Koster

0

Blu-Ray Report

Der Film schildert das Schicksal des jungen römischen Offiziers Marcellus, der nach der Kreuzigung beim Würfelspiel das Gewand Jesu gewinnt. Als er das Kleidungsstück berührt, bekommt er Angstzustände. Er glaubt, es sei verhext und erkundigt sich eingehender über den Hingerichteten. Allmählich lässt er sich von den Lehren Christi überzeugen und schließt sich dem neuen Glauben an. In Rom wird ihm später von Kaiser Caligula höchstpersönlich der Prozess gemacht. Marcellus weigert sich, seinen Glauben zu verleugnen und wird zum Tode verurteilt. Seine Geliebte Diana, die ebenfalls Christin ist, folgt ihm freiwillig in den Märtyrertod.

Für die Hauptrollen von Diana und Marcellus wurden zwei junge britische Schauspieler verpflichtet, Jean Simmons und Richard Burton, die sich in anderen Produktionen bereits hervorgetan hatten. Mit «Das Gewand» konnten sie für ihre vielversprechenden Laufbahnen einen weiteren Erfolg verbuchen. 

«Das Gewand» ist der erste Langspielfilm, der mit CinemaScope-Technik gedreht wurde. Dieses optische Verfahren ermöglicht es, auf herkömmlichem 35mm-Filmmaterial Breitwandbilder einzufangen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Die Kamera wird mit einem sogenannten Anamorphot ausgestattet, einem Objektiv, das die Aufnahmen komprimiert auf den Film bannt. Im Kino wird der Projektor mit einer gleichartigen Linse versehen, die das Bild entzerrt und auf eine entsprechend breite Leinwand strahlt. Mit CinemaScope beabsichtigten die Produzenten, dem spektakulären Konkurrenzverfahren Cinerama eine preiswertere Alternative entgegenzustellen. Ihre Rechnung ging auf, CinemaScope setzte sich durch.

Das Bild der Blu-Ray-Kopie ist uneinheitlich. Meist ist es gestochen scharf und weist natürliche, obwohl mitunter allzu knallig leuchtende Farben auf. Zeitweilig verliert es merklich an Schärfe. Ein Versehen der Restaurierungsbeauftragten?

Der Mehrkanalton überrascht in Anbetracht seines Alters durch seine Qualität – er lässt keine Wünsche offen.

Die Platte wartet großzügig mit Extras auf. Eine halbstündige «Making of»-Dokumentation berichtet unterhaltsam von der Adaption des Romans von Lloyd C. Douglas bis zu den Schwierigkeiten, die Regisseur Henry Koster hatte, als er im neuen – ihm unbekannten – CinemaScope-Format inszenieren musste. «The CinemaScope Story» schildert, wie die Filmindustrie in Hollywood Anfang der 1950er Jahre Strategien ausarbeiten musste, um Konkurrenten wie dem Fernsehen, den damals immer populärer werdenden 3D-Filmen und der Cinerama-Technik entgegentreten zu können und dabei die Lösung in dem Breitwandverfahren fand. «From Scripture to Script: The Bible and Hollywood» untersucht, wie Stoffe aus der Heiligen Schrift damals von der nordamerikanischen Filmindustrie wahrgenommen wurden und welche Akzente die Produzenten bei der Bearbeitung setzten. Verschiedene Theologieexperten beurteilen diese Produkte. 

Wochenschauenberichte über die Premiere und Trailer vervollständigen das reichhaltige Angebot.

«The Robe», USA 1953

  • Regie: Henry Koster
  • Produktion: Frank Ross. 
  • Drehbuch: Albert Maltz, Philip Dunne. 
  • Musik: Alfred Newman
  • Kamera: Leon Shamroy
  • Ton: Bernard Freericks, Roger Heman
  • Schnitt: Barbara McLean. 
  • Mit: Richard Burton, Jean Simmons, Victor Mature, Michael Rennie u. a.
  • Spieldauer: 134 Min.
  • Bild ***
  • Ton ****
  • Darbietung ***
  • Extras *****

Salir de la versión móvil