Pastor Siegfried Sander in Las Cascadas
Neben der Fauna die Flora: Seit seiner Pensionierung vor einem Jahr beschäftigt Pastor Siegfried Sander seine Hundezucht (Cóndor am 26. März) – aber genauso der Garten seines Hauses am Llanquihue-See.
Ich liebe Pflanzen und besonders Bäume. Auf meinem Grundstück wachsen von Natur aus Arrayanes und Maquis. Dazu hatte ich in den vergangenen Jahren vieles andere angepflanzt.
Jeder Baum hat seine Geschichte: Aus Frutillar hatte ich Birkenableger hergebracht, zwei Kastanien aus Samen von Bäumen an der Plaza in Purranque gezogen, eine Araukarie aus Samen eines Baumes vor der Kirche in Chamiza. Lange hatte ich gesucht, bis ich endlich eine Linde in einer Gärtnerei auf dem Weg zum Vulkan Osorno gefunden habe. Da habe ich dann gleich noch eine Rotbuche und drei Lärchen erstanden. «Und warum nehmen sie nicht auch eine kleine Tanne aus den Pyrenäen mit» fragte mich der Besitzer. Und eine kanadische Eiche. Und vieles mehr… Nun, damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass alle diese Bäumchen nun so mächtig geworden sind, dass ich ständig Äste absägen muss, um mehr Licht hereinzulassen. Und die Äste müssen dann kleingesägt werden zum Feueranmachen im Winter.
Auch Obstbäume stehen da und es ist ein schönes Erlebnis, wenn man Äpfel, Kastanien, Birnen, Pflaumen und Kirschen ernten und davon Marmelade und Saft machen kann. Gerade haben wir einen Morgen lang mühsam Maquibeerchen gepflückt und verarbeitet.
Noch einiges wäre zu erzählen von Blumen, Garten und Gewächshaus, und was man da alles beobachten und lernen kann über Säen und Ernten, Blühen und Verwelken, über den Umgang mit Ungeziefer und Unkraut, über die wunderbare Vielfalt von Farben und Formen und vieles mehr. Aber das lassen wir für ein anderes Mal.
So habe ich die Möglichkeit ganz konkret an der urmenschlichen Bestimmung teilzunehmen, zu der Gott den Menschen in den Garten gesetzt hat, «dass er ihn bebaue und bewahre» – im Schweiße seines Angesichts.