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Es lebe die Schwarzwälder Kirschtorte!

Tag des Baumes, Tag der Ozeane, Tag des Tourismus… jedes Datum im Kalender hat inzwischen mindestens eine besondere Bedeutung.

Von Karla Berndt

Die Schwarzwälder Kirschtorte in den Farben der typischen Schwarzwälder Tracht: Schwarz, Weiß und Rot

So auch der 28. März, der (höchstwahrscheinlich) 2005 vom US-amerikanischen Food Blogger John-Bryan Hopkins – eine echte Instanz in Sachen kulinarischer Feiertage – zum Black Forest Cake Day erklärt wurde – dem Tag der Schwarzwälder Kirschtorte.  

Diese Kreation aus mit Kirschwasser aromatisierten Schokoladenbiskuit-Schichten, Sauerkirschen, Sahne und dekorativen Schokoladenraspeln sowie Maraschino-Kirschen als Verzierung ist seit den 1930er Jahren bekannt und erfreut sich uneingeschränkter nationaler und internationaler Beliebtheit. Und dies obwohl beziehungsweise gerade weil sie eine ziemliche Kalorienbombe ist…

Es gibt verschiedene Theorien, wie die Schwarzwälder Kirschtorte zu ihrem Namen gekommen ist. Eine der populärsten Varianten ist der Bezug zur traditionellen Frauentracht der Region: schwarzes Kleid (Schokolade), weiße Bluse (Sahne) und der sogenannte Bollenhut mit roten Kugeln (Kirschen). Interessant zu wissen, dass nur ledige Frauen diesen Hut tragen.

Auch hinsichtlich des Erfinders der Schwarzwälder Kirschtorte führt die Spur in den Schwarzwald. So kannte man hier bereits im 19. Jahrhundert die Kombination aus Kirschen, Sahne und einem in der Region hergestellten Destillat namens Schwarzwälder Kirschwasser – jedoch nicht in Tortenform, sondern als Dessert. In einem Rezept von 1927 reklamiert der Konditor Josef Keller die Erfindung der Schwarzwälder Kirschtorte für das Café Agner im Bonner Vorort Bad Godesberg. Hier gibt es aber Konkurrenz: Der Tübinger Stadtarchivar Udo Rauch verweist 2007 auf den Konditormeister Erwin Hildenbrand, der die Schwarzwälder Kirschtorte für das dort ansässige Café Walz im Frühjahr 1930 kreiert habe. Unabhängig davon erfolgte die erste offizielle schriftliche Erwähnung dieser Torte im Jahr 1934, und zwar im Backbuch «250 Konditorei-Spezialitäten und wie sie entstehen» von J.M. Erich Weber. 

In der Folge wurde die Schwarzwälder Kirschtorte vor allem in Konditoreien in Deutschland,  Österreich und der Schweiz zunehmend populär. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es ohne die Einführung elektrisch betriebener Kühlschränke zuvor keine Aufbewahrungsmöglichkeit gab und der eigentliche Siegeszug mit deren zunehmender Verbreitung einsetzte.

Appetit bekommen?

Auch in Chile ist die Schwarzwälder Kirschtorte als Torta Selva Negra außerordentlich beliebt. Im traditionellen Café Mozart in Santiago (Pastelería Mozart, Luis Pasteur 5852; Tel. 2 2510 1965 und Av. Pedro de Valdivia 3059; Tel. 2 22091880) gehört sie zu den neben der Torte Mozart am häufigsten bestellten Produkten, wie Konditormeister Claudio Galaz bestätigt. Bestellen können Sie auch per Internet (www.mozart.cl) und / oder den Lieferservice in Anspruch nehmen.

Falls Sie selbst Hand anlegen möchten – hier noch ein Rezept. In Youtube sind übrigens auch Backanleitungen mit Video zu finden.

Zubereitung:

Eigelb mit Wasser und Zucker so lange rühren, bis eine sehr cremige Masse entstanden ist und die Zuckerkristalle nicht mehr sichtbar sind.

Mehl, Stärke, Backpulver und Kakao mischen und auf die Eigelbcreme sieben. Eiweiß steif schlagen und alles vorsichtig unterheben. Sofort in eine gefettete, bemehlte Springform füllen und bei 200 °Grad Ober-/Unterhitze 30 bis 35 Minuten backen. Dabei die Temperatur im Backverlauf senken, damit der Biskuit nicht einsinkt, so dass die Temperatur zum Ende der Backzeit nur noch circa 150 °Grad beträgt. Auskühlen lassen.

Die Sauerkirschen über einer Schüssel abgießen, Saft auffangen. Die Stärke mit etwas von dem kalten Kirschsaft anrühren. Den restlichen Kirschsaft aufkochen und die angerührte Speisestärke einrühren. Unter Rühren einmal aufkochen lassen, dann gleich vom Herd nehmen. Die 16 schönsten Kirschen beiseitelegen. Den Rest unter den Kirschpudding mengen.

Den Tortenboden zweimal durchschneiden; den untersten mit etwas Kirschwasser beträufeln, mit der Kirschmasse überziehen. Auskühlen lassen.

Die Sahne mit Sahnesteif und Zucker steif schlagen, dünn auf die ausgekühlte Kirschmasse streichen, den nächsten Tortenboden auflegen und leicht andrücken. Wieder mit Kirschwasser beträufeln.

Den Boden mit circa der Hälfte der Sahne bestreichen, den nächsten Boden aufdrücken. Von der restlichen Sahne etwa drei Esslöffel in einen Spritzbeutel füllen. Die Torte mit der restlichen Sahne rundherum verkleiden, mit dem Spritzbeutel 16 Tuffs aufspritzen und mit den beiseitegelegten Kirschen belegen. Oberfläche und Rand mit Raspelschokolade bestreuen. Für die Dekoration können auch Maraschino-Kirschen verwendet werden.

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