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Zugewanderte Schriftsteller bereichern deutsche Literatur

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Von Silvia Kählert

Migranten sind zu einer bedeutenden Größe in der deutschen Literatur geworden sind. Die Autorin Deniz Ohde mit türkischen Wurzeln ist nur eine von vielen.

Eines der  wichtigsten Beispiele ist die Verleihung des Deutschen Buchpreises (2019) an Saša Stanišić für sein Werk «Herkunft». Genauso wie den im ehemaligen Jugoslawien geborenen Schriftsteller gibt es zunehmend Autoren, denen es nicht in die Wiege gelegt worden ist, im literarischen Leben eines deutschsprachigen Landes eine wichtige Rolle zu spielen – allein schon da Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Das aber macht gerade das Besondere ihrer Bücher aus: Da sie beide Sprachen normalerweise beibehalten, steht die Kultur und die Sprache ihrer Herkunftsfamilie in Wechselwirkung mit der deutschen Sprache und Kultur. 

Weitere renommierte deutsche Autoren mit Migrationshintergrund sind Ilija Trojanow, in Bulgarien geboren, Terézia Mora, die aus Ungarn stammt, Zoran Drvenkar und Maricia Bodroic (Exjugoslawien), Wladimir Kaminer und Alina Bronsky (ehemalige UdSSR), Artur Becker (Polen), Emine Sevgi Özdamar und Feridun Zaimoglu (Türkei), die Georgierin Nino Haratischwili und Abbas Khider aus dem Irak. Besonders unterhaltsam nehmen die deutsch-türkischen Autorinnen Hatice Akyün («Einmal Hans mit scharfer Soße») oder Iris Alanyali («Gebrauchsanweisung für die Türkei») den deutschen Alltag und kulturelle Missverständnisse aufs Korn.

Die Migration bestimmt die Kulturen der globalisierten Welt zusehends. In Einwanderungsländern wie USA, Kanada und Australien oder Großbritannien ist schon lange selbstverständlich, dass Autoren erfolgreich sind und aus Indien, Afrika oder Südamerika stammen. Ihre doppelte Identität erlaubt es ihnen, einen ganz neuen Blickwinkel einzunehmen. Nun ist auch die deutsche Gegenwartsliteratur besonders in den vergangenen Jahren durch Werke von Migranten vielfältiger geworden.

Foto: In seiner Autobiografie schreibt Sasa Stanisic über sein Leben als Flüchtling in Heidelberg, nachdem er als Jugendlicher 1992 mit seiner Mutter wegen des Balkankriegs Bosnien verlassen hatte.

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