Von Silvia Kählert
Nun sucht ein anderer Virus aus China Deutschland heim: Die Afrikanische Schweinepest – die aber zumindest für Menschen ungefährlich sein soll. Dagegen fürchten deutsche Landwirte um ihre Existenz. Nachdem China selber von der Schweinepest seit 2018 massiv betroffen ist, stieg zunächst die chinesische Nachfrage stark an. Die deutschen Schweinezüchter konnten daher noch bis April ein Bombengeschäft machen. Die Nachbarländer Österreich und die Schweiz sind zurzeit noch seuchenfrei. Tatsächlich gehört Südkorea zu den drei Hauptabnehmern Österreichs neben Italien und Japan, während in der Schweiz die Importmenge an Schweinefleisch die Ausfuhrmenge um ein Vielfaches übersteigt.
Wer nun von der Situation profitieren könnte ist Chile: 2019 machte Schweinefleisch 35 Prozent der Fleischproduktion aus. Insgesamt 90 Prozent der gesamten Fleischmenge wird exportiert, dabei gab es 2019 sogar einen Export-Wertanstieg von 18 Prozent. An erster Stelle steht als Abnehmer China mit 42 Prozent, dann kommen Japan mit 21 und Südkorea mit 18 Prozent.
Es sei denn, Deutschland schafft es noch die Situation in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich werden nur ganz wenige Tiere pro Population krank. Normalerweise gilt daher: Wenige Infektionen gehen mit einer hohen Todesrate einher und so müsste eigentlich die Krankheit schnell verschwinden. Das Virus überlebt allerdings besonders gut auf feuchtem und kühlem Untergrund. Darum können sich Wildschweine, wenn sie mit Kadavern in Kontakt kommen, anstecken.
Wie bei jeder Seuche ist nun eine lückenlose Hygiene angesagt und die schnelle Entdeckung von infizierten Tieren. Dann besteht die Chance eine weitere Ausbreitung durch die Umzäunung des Gebiets zu stoppen. Grenzzäune gegen die Afrikanische Schweinepest sollen laut Experten weniger sinnvoll sein: Die Tiere können rund 35 Stundenkilometer schnell rennen. Einen hunderte Kilometer langen Zaun für die klugen Tiere völlig dicht zu machen, ist quasi unmöglich.