von Silvia Kählert
Auch das Goethe-Institut hat sich auf die Pandemie eingestellt: Ob Bücherausleihe, Sprachkurse oder Veranstaltungen – alles läuft nun digital ab. «Wir unterstützen alle, die damit besser umgehen wollen, als auch diejenigen, die weiterhin ihre gedrucken Bücher lesen wollen», erklärt Alexander H.T. Schultheis, Leiter der Bibliothek.
Eins sei jedenfalls sicher, so Schultheis: «Die Bibliothek des Goetheinstituts bleibt bis zum 31. Dezember 2020 für den Publikumsverkehr geschlossen.» Dennoch bieten die Mitarbeiter in allen Bereichen weiterhin Angebote digital an.
Insbesondere können digi-tale Bücher ausgeliehen werden. Der Bibliotheksleiter betont: «Es ist verständlich, dass es für viele Leser, die bisher nur gedruckte Bücher in den Händen gehalten haben, oft eine Hürde ist, im Internet digitale Bücher auszuleihen, weil sie einfach nicht wissen, wie es geht. Daher bieten wir jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 11 Uhr eine Einführung an. Ich zeige selber die Schritte, wie es funktioniert. Wir wollen die Angst davor den Leuten einfach nehmen, es auszuprobieren.»
Wer aber weiterhin sein gedrucktes Buch lesen will, kann dies demnächst bestellen. Es sei geplant, so bald es möglich ist, einen Fahrradbringdienst zu organisieren. «Das heißt, man kann ein Buch bei uns bestellen, es wird von den «Mensajeros Torpedos» – nachhaltig per Fahrrad – gebracht und auch wieder abgeholt», erklärt der Bibliotheksleiter.
Zur Zeit können aber auch die Mitarbeiter noch nicht in das Gebäude des Goetheinstituts. Sobald die Quarantäne es erlaubt, startet dieses Angebot.
Regelmäßig bietet die Bibliothek eine virtuelle Sprechstunde an. Montags von 10 bis 11 Uhr und donnerstags zwischen 18 und 19 Uhr kann man sich informieren, welche Zeitschriften und Bücher es gibt, welche neuen Angebote da sind und kann gezielt nach bestimmten Themen fragen.
Alexander Schultheis empfiehlt auch den virtuellen Spieleclub, der ab 11 Uhr am Samstag stattfindet. Diesen organisieren die beiden deutschsprachigen Mitarbeiterinnnen des Goetheinstituts. Es werden die neuesten Spiele vorgestellt und man kann sie gleich ausprobieren. Es geht darum, spielend Deutsch zu lernen.
Ein weiteres in der Pandemie entstandenes Angebot sind die Buchvorstellungen mit Autor, die sogenannte «Pause zuhause». Das nächste Mal, am Samstag, 12. September, wird Autor, Kabarettist, Schauspieler und Musiker Hannes Ringelstetter sein Buch «Paris. New York. Alteiselfing» vorstellen.
Zur Bibliothek nach der Corona-Pandemie meint Alexander Schultheis: «Sicherlich wird einiges, was wir jetzt als neues virtuelles Konzept entwickelt haben, auch nach der Krise bleiben – aber es wird auch wieder möglich sein, seine Medien direkt vor Ort auszuleihen. Nach der Pandemie werden wir eine hybride Bibliothek haben.» Auf alle Fälle blieben Bibliothek analog und digital ein offener Lern- und Begegnungsort.
Weitere Informationen über die Angebote findet man auf der Internetseite des Goetheinstituts: www.goethe.de/chile