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«Gran Torino» von und mit Clint Eastwood

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Von Walter Krumbach

Clint Eastwood wurde in den 1960ern als eigenbrötlerischer Revolverheld in Sergio Leones Spaghettiwestern weltbekannt. Mit den Jahren gewannen seine Figuren an Profil, er rückte zum seriösen Charakterdarsteller auf. In den 1970ern begann er Regie zu führen, wobei er eine außerordentliche Begabung an den Tag legte. Sein künstlerischer Lebenslauf ist atypisch: Clintwoods Filme wurden mit zunehmendem Alter immer besser. Mit «The Mule» etwa (siehe Blu-Ray-Report vom 9. August 2019), erbrachte der 88-Jährige vor zwei Jahren sowohl hinter als auch vor der Kamera eine Meisterleistung.

«Gran Torino» entstand zehn Jahre zuvor. Auch hier übernimmt Eastwood die dreifache Aufgabe des Regisseurs, Produzenten und Hauptdarstellers. Walt Kowalski ist ein gealteter Veteran des Korea-Kriegs, dessen Ansichten sich seit den 1950er Jahren nicht im geringsten geändert haben. Die legere Aufmachung seiner Enkelin regt ihn genauso auf wie sein Sohn, der für Toyota (statt für eine amerikanische Firma) arbeitet, hat er doch selbst jahrelang im Fordwerk hochwertige Kraftwagen hergestellt, von denen er einen Gran Torino besitzt, den er als Kultobjekt hegt und pflegt.

Als in das freistehende Nachbarhaus eine Familie Hmongs einzieht, platzt ihm der Kragen. Das Zusammenleben mit den Chinesen gestaltet sich in der Tat zunächst schwierig, aber mit der Zeit lernt er sie derart schätzen, dass er die Neuankömmlinge in sein hartes Soldatenherz schließt und sogar für sie zum heldenhaften Opfertod bereit ist.

Die DVD fängt den Film mit guter Bildqualität ein, Schärfe und Kontrast sind tadellos. Die Gespräche werden in den spanischen Untertiteln kaum gekürzt; im Gegenteil sind zum Beispiel die Verbalangriffe – und es gibt deren viele – in allen Einzelheiten wiedergegeben. Ein Paradebeispiel dafür ist der Dialog zwischen Kowalski und seinem Friseur, in dem jeder den anderen beschimpft und mit Kraftausdrücken übelster Art zu übertrumpfen versucht.

Drei Dokumentationen berichten von den Dreharbeiten und dem Verhältnis der Nordamerikaner zum Automobil. Besonders informativ sind sie nicht, aber dafür kommt die Leidenschaft, die so mancher Besitzer für sein vierrädriges Schmuckstück empfindet, umso mehr zum Ausdruck.

«Gran Torino», USA 2008.

Regie: Clint Eastwood.
Produktion: Clint Eastwood, Bill Gerber.
Drehbuch: Nick Schenk.
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens.
Kamera: Tom Stern.
Schnitt: Joel Cox.

Mit Clint Eastwood, Bee Wang, Ahney Her, Christopher Carley u. a.
Spieldauer: 116 Min.

Bild ****
Ton **
Darbietung ****
Extras **

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