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martes, 22. abril 2025
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Sankt Thomas Morus Schule fördert Wir-Gefühl in Coronakrise

Wöchentlicher Musik-Flashmob

Schüler, Lehrer, Mütter und Väter der Thomas Morus Schule singen und musizieren mit beim wöchentlichen Flashmob.

Von Miriam Gusella, Musiklehrerin und Leiterin der Musikakademie der DS Morus

Angefangen hat die Aktion mit dem Aufruf zu einem Flashmob in Deutschland am 22. März, Tag der Chor und Orchestermusik. Auch wir haben mitangestimmt an diesem Sonntag, genau zur selben Uhrzeit.

Laut und freudig erklang aus vielen Fenstern und Balkonen die Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven. Viele Eltern, Lehrer, Schülerinnen und Schüler haben mitgemacht und ihre Bilder, Fotos oder Videos gesendet. Daraus ist die erste Videocollage entstanden, zu sehen auf der Homepage der Schule.

Teamgeist

Und wir haben weitergemacht… «Gracias a la Vida» von Violeta Parra, «Steh auf von den Toten Hosen», «Todo estará en Paz» aus «Jesuschrist Superstar zu Ostern», «Arriba la Vida von Croni-K, Ain’t no Mountain High Enough von Marvin Gaye»… sechs Wochen ununterbrochen ein wöchentlicher Flashmob, dazu ein Motivationsvideo für unsere Schüler zu dem Lied «Color Esperanza von Diego Torres».

Aber es geht nicht nur um Motivation und musikalisches Können, es geht viel mehr darum, unser Wir-Gefühl auszudrücken und zu stärken. Wir fühlen uns immer dann einer Gemeinschaft besonders zugehörig und verbunden, wenn wir ein Wir-Gefühl empfinden. Ist es nicht gerade auch das, was wir als Ziel an einer Schule anstreben? Uns als Familie zu empfinden, als ein gut funktionierendes Team? Was in der Soziologie auch als «Kohäsion» bezeichnet wird, beschreibt letztendlich nicht nur die Bindungen der einzelnen Mitglieder einer Gruppe untereinander, sondern auch den Zusammenhalt dieser, gerade jetzt in einer Krisensituation.

Klebstoff für die Schulgemeinschaft

Eine gemeinsame Blickrichtung ist also wichtig, wohin schauen wir zusammen? Wir meistern gemeinsam diese Krise und es gibt uns Halt und Kraft, Dinge zusammen zu tun. Das Wir-Gefühl stärkt unser Vertrauen und trägt positiv zu unserem Gemütszustand bei. Aus neurobiologischer Sicht ist dafür der Cocktail der sogenannten Glückshormone verantwortlich. «Nichts aktiviert die Motivationssysteme so sehr, wie der Wunsch, von anderen gesehen zu werden, die Aussicht auf soziale Anerkennung, das Erleben positiver Zuwendung und – erst Recht – die Erfahrung von Liebe und Zugehörigkeit», so Joachim Bauer, Neurobiologe aus Freiburg, in seinem Buch «Prinzip Menschlichkeit».

Ich bin mir sicher, dass unsere wöchentlichen Flashmobs ein sehr guter Klebstoff für unsere Schulgemeinschaft darstellen. Auch muss ich betonen, dass unsere Schulleitung, sowohl Matthew George, neuer Schulleiter, der enthusiastisch Trompete spielt und Pilar Bobadilla, singend oder spielend, bei allen Flashmobs aktiv dabei sind und unsere Schülerinnen und Schüler motivieren. Die Gesamt-Motivation wird nicht zuletzt von Kooperation angetrieben.

Ich hoffe, dass wir diese Initiative auch nach der Coronakrise weiterführen, da sie uns ermutigt zusammenzuarbeiten, aber auch Toleranz, Respekt und Vertrauen erfordert – Werte, die in unserer Gesellschaft oder in einer Schulgemeinschaft gefördert und unterstrichen werden sollen. In der Gemeinschaft liegt die Stärke!

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