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lunes, 17. febrero 2025
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54. Treffen des Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland (FCBD) in Friedrichshafen

Graf Zeppelin lässt grüßen

Rekordverdächtige 125 Teilnehmer: Der Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland traf sich in diesem Jahr in Friedrichshafen.
Rekordverdächtige 125 Teilnehmer: Der Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland traf sich in diesem Jahr in Friedrichshafen.

Dieses Jahr hatten wir «Nordlichter» es weit bis zum Ort des FCBD-Treffens – Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland – , da es ganz im Süden am Bodensee stattfand, also einmal der Länge nach durch Deutschland.

Von Alfred von Reiswitz

Mit der Bahn wären es neun Stunden mit dreimal Umsteigen und mit dem Auto unkalkulierbar, aber mindestens genauso lange gewesen. Also entschieden wir uns für das Flugzeug, das uns in der halben Zeit und einem Stopp mit vergleichbaren Kosten hinbrachte.

Die Mayordomos Thomas Klein und seine Frau Marisa gehören zwar altersmäßig zu der «Kinder»-Generation, Thomas ist aber nach dem Studium für ein Praktikum nach Deutschland gekommen und dann geblieben, nachdem er hier seine Marisa wiedergefunden hat, die in Chile ein Schüleraustauschjahr gemacht hat.. Seine Tante Edelruth und ihr Mann Dr. Helwin Schmidt gehören aber seit jeher zum harten Kern des FCBD.

Gemeinsames Grillen

Thomas und Marisa hatten das gut geeignete Hotel Buchhorner Hof gefunden, in dem alle Teilnehmer des Treffens Platz hatten. Am Samstag, mit dem traditionellen Grillen, war die rekordverdächtige Anzahl von 125 Personen anwesend, vom Baby bis zum Opa war alles vertreten. Das Grillen fand im Naturfreundehaus ein paar Kilometer entfernt statt und wurde von der Bewirtung ausgerichtet. Es gab eine gute Auswahl an Fleisch, Würstchen und Salaten, das leckere Bier vom Fass durfte natürlich auch nicht fehlen.

Dazu kam die geistige Nahrung in Form von Gesprächen, Nachrichten und Informationen aller Art, deren Intensität traditionell ihren Höhepunkt an dem Samstag findet. Zwar gibt es mittlerweile viele persönliche Freundschaften, die auch während des Jahres gepflegt werden, aber die meisten sieht man nur bei dieser Gelegenheit, sodass die Wiedersehensfreude groß ist.

Nachdem die mitgebrachten Kuchen zum Kaffee verzehrt waren und später noch eine kräftige Suppe serviert wurde, bewegte sich zu später Stunde die Gesellschaft zurück ins Hotel, wo einige sich dann noch den sogenannten Absacker (Schlummertrunk, «estribo») genehmigten.

Blick in die Geschichte: Luftschiff «Hindenburg» über dem Atlantik

Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland besucht Friedrichshafen
Die Stadt Friedrichshafen am Bodensee war das Ziel des diesjährigen Treffens des FCBDs.

Friedrichshafen ist als Urlaubsort aber vor allem auch für sein Zeppelinmuseum bekannt. Die Zeppeline, Luftschiffe mit dem großen, gasgefüllten Starrkörper, wurden von Ferdinand Graf von Zeppelin erfunden, hauptsächlich in Friedrichshafen gebaut und von 1900 bis 1940 sowohl militärisch (Erster Weltkrieg) wie auch zur Personenbeförderung eingesetzt.

So fuhr es (bei Luftschiffen heißt es fahren und nicht fliegen!) bereits 1924 in 81 Stunden über den Atlantik in die USA. Nach dem Brand und der völligen Zerstörung des Zeppelins «Hindenburg» bei der Landung in Lakehurst (USA) im Jahr 1937 war das Vertrauen in ihre Sicherheit zerstört. Auch hatte inzwischen die Ära der Passagierflugzeuge für Langstreckenflüge begonnen, die davor nur von den Luftschiffen durchgeführt werden konnten.

Hinzu kam, dass die Nazis gegen die Luftschiffe waren. Im März 1940 ordnete Göring die Sprengung der Luftschiffhallen und die Abwrackung der verbliebenen Luftschiffe an. Inzwischen werden übrigens seit den 1990ern wieder Luftschiffe für Tourismuszwecke sowie Forschungs- und Überwachungsaufgaben gebaut.

Wir konnten allerdings nur in den freien Stunden oder nach dem Ende des Treffens das Museum besuchen, denn für den Sonntag hatten die Mayordomos zwei Programme vorgesehen, das eine für die Familien mit Kindern und das andere für die ältere Generation.

Affenberg in Salem und Meersburg

Touristenattraktion: Der Tierpark Affenberg Salem ist Deutschlands größtes Affenfreigehege.

Das Kinderprogramm war ein Ausflug zum Affenberg in Salem. Nach einer Fahrt von 45 Minuten in privaten PKWs erwartete uns ein Rundweg mitten durch das Heimgebiet von über 200 Berberaffen. Diese leben völlig frei in einem 20 Hektar großen Waldgebiet – fast wie in freier Wildbahn. Dazu dürfen die Besucher die Affen mit speziell zubereitetem Popcorn füttern. Weitere Highlights sind die Storchenkolonie, das Damwild und die zahlreichen Wasservögel entlang des malerischen Weihers. Alles in allem ein tolles Erlebnis für über 40 Eltern und ihre Kinder.

Das andere Programm, an dem über 60 Personen teilnahmen, begann mit einer Fahrt von circa anderthalb Stunden mit einem Schiff bei tollem Wetter über den Bodensee nach Meersburg, einer Kleinstadt von 5.800 Einwohnern, ebenfalls am Ufer des Bodensees, umgeben von Weinbergen.

Burg Meersburg

Auf dem Programm stand auch ein Besuch der Kleinstadt Meersburg mit der ältesten noch bewohnten Burg Deutschlands.

Bei einem Stadtrundgang in mehreren Gruppen lernten wir die idyllischen, im Krieg nicht zerstörten Plätze und Gässchen kennen, dazu die mittelalterliche Burg Meersburg, der ältesten noch bewohnten Burg Deutschlands. Hier sind das Burgmuseum, der ehemalige Wohnraum der Burgherrschaft und das Burgverlies zu besichtigen. Die berühmteste Bewohnerin der Burg war von 1841 bis 1848 Annette von Droste-Hülshoff. Sie gilt als die bedeutendste deutschsprachige Dichterin des 19. Jahrhunderts.

Das nahe gelegene Neue Schloss zeichnet sich durch seine barocke Architektur aus, die teilweise von Balthasar Neumann entworfen wurde, einem der wichtigsten Baumeister des Barock und des Rokoko in Süddeutschland. Das Schloss war von 1750 bis 1803 die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz. Heute gehört es dem Land Baden-Württemberg und ist ein Museum.

Abendessen und Katerfrühstück beim Freundeskreis chilenischer Burschenschaften in Deutschland

Voll von interessanten Eindrücken wanderten wir zurück zur Fähre, die uns kurz vor 17 Uhr wieder in Friedrichshafen ablieferte, rechtzeitig für eine Ruhepause vor dem festlichen Abendessen, das in unserm Hotel stattfand. Es war wieder ein fröhlicher Abend mit über 100 Teilnehmern, einem exzellentem Buffet, vielen guten Gesprächen, einem herzlichen Dank an die Mayordomos und den besten Wünschen für die nächsten Mayordomos Christina von Reiswitz und Dr. Roland Buesen, die uns in 2020 in Heidelberg und Umgebung begrüßen wollen.

Am nächsten Morgen traf sich eine recht große Gruppe beim Katerfrühstück im Biergarten Lammgarten, gegenüber dem Hotel, wo wir noch einmal den Ausblick auf den Bodensee genießen konnten, entweder bei einem kühlen Bier – es soll ja tatsächlich helfen, den Kater zu vertreiben – oder einem anderen Getränk, um auf diese Weise die Abreise noch ein bisschen hinauszuschieben.

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