Ein PR-Beitrag der GIZ in Chile
Für die chilenische Wirtschaft hat der Bergbausektor, meist Kupferförderung, eine herausragende Stellung: mehr als neun Prozent aller Arbeitsplätze, mindestens elf Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts werden dort produziert und 52 Prozent der Exporte hängen direkt von diesem Sektor ab. Der Bergbau ist aber auch ein Verursacher von Treibhausgasen in Chile. Unterm Strich stößt die Bergbauindustrie jährlich rund 15 % der gesamten CO2-Emissionen Chiles aus. Nach Einschätzung des chilenischen Umweltministeriums könnten die Emissionen im Bergbausektor allein durch die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen um mindestens zehn Prozent reduziert werden. Bis jetzt wird etwa ein Drittel des chilenischen Stroms (davon rund 40 Prozent aus Steinkohle) für den Abbau und die Weiterverarbeitung von Rohstoffen wie Kupfer, Lithium, Molybdän, Silber, Gold und anderer Metalle verwendet. Ausserdem sind große Mengen thermischer Energie für die Aufbereitung der geförderten Metalle nötig. Jeder der riesigen Muldenkipper verbraucht täglich an die 3.000 Liter Diesel. In den letzten Jahren ist der Energiebedarf der großen Minen um circa fünf Prozent jährlich gestiegen.
Energieeffizienz für eine bessere Klimabilanz
Obwohl zur Energiegewinnung immer noch zu grossen Teilen auf den Import von Erdöl, Erdgas und Kohle aus dem Ausland angewiesen ist, spielten bislang konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eine noch recht untergeordnete Rolle.
Im Auftrag des deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Kolumbien und Chile dabei, Massnahmen zur Energieeffizienz beispielhaft gemeinsam mit Bergbauunternehmen umzusetzen.
Rainer Schröer, Leiter der GIZ-Programms für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Chile, beschreibt das innovative Projekt: „In Chile liegt unser Fokus vor allem auf der Umsetzung von Energieeffizienzprojekten in der Anlagen- und Prozesstechnik, um die Klimabilanz der großen Bergbaubetriebe zu verbessern. Zudem beraten wir die Entscheidungsträger in den Firmen, wie sie ihre Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasen intensivieren können.“ Auch Weiterbildungen sind Teil des Vorhabens. Sollte es gelingen, in den geplanten Pilotprojekten in Chile und Kolumbien die ökologischen Kosten des Bergwerks nachweislich zu verringern, wäre dies nicht nur ein gutes Signal für die Region, sondern auch für den Bergbau in anderen Teilen der Welt.