Santiago (pew). In der vergangenen Woche hat Präsident Sebastián Piñera das Stromnetz Cardones-Polpaico eingeweiht. Die Stromleitung hat eine Länge von 753 Kilometer und verbindet den Norden mit dem Zentrum des Landes. Mit 1,1 Mrd. US-Dollar handelte es sich dabei um die größte Investition des Elektrizitätssektors der vergangenen 30 Jahre.
Die neue Stromleitung ermöglicht es, dass die im Norden erzeugte Energie bedeutend schneller im Zentrum des Landes ankommt, wo mit der Hauptstadt Santiago neben dem Bergbaugebiet der größte Energiebedarf besteht. «Diese Linie erhöht die Energiesicherheit des Landes und stärkt unser elektrisches System. In Jahren mit Trockenheit oder Naturkatastrophen können wir schnell reagieren und den Strom von einem Ort zum anderen transportieren, um die Versorgung zu garantieren», erklärte Energieminister Juan Carlos Jobet.
Die neue Stromleitung war zudem notwendig, um verstärkt erneuerbare Energien in die Netze einspeisen zu können. Um dem Ziel der Klimaneutralität in 30 Jahren gerecht zu werden, ist es abzusehen, dass der Sektor der Erneuerbaren noch stärker als bisher wachsen wird. Von daher wird auch die Anpassung der Stromnetze weiter vonnöten sein. Schon jetzt ist abzusehen, dass es um 2023 erneut zu Engpässen in den vorhandenen Stromnetzen kommen wird. Deshalb hat die Nationale Energiekommission den Bau einer weiteren Linie für Hochspannungsgleichstrom vorgeschlagen.