Neue Klassenzimmer und moderne Speisesäle
Im Oktober 2018 wurde an der deutschen Schule Sankt Thomas Morus mit einem großen Bauprojekt begonnen, das bis Ende diesen Jahres fertig gestellt werden soll. Das Projekt umfasst ein vierstöckiges Gebäude mit zwei Untergeschossen. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern entstehen zwölf neue Klassenzimmer und zwei moderne Speisesäle.
Bei Schülern und Lehrern herrscht große Vorfreude, gleichzeitig stellt das Bauprojekt die Schulgemeinschaft vor Herausforderungen. So befindet sich die Baustelle im Zentrum des Schulgeländes und unterteilt dieses. Verbunden sind beide Teile durch einen schmalen Durchgang, der nur zu bestimmten Uhrzeiten und von befugten Personen betreten werden darf, um die Bauarbeiten möglichst wenig zu unterbrechen und um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten.
«Es nervt manchmal, dass wir nicht jederzeit in den östlichen Teil der Schule gelangen können und dass man immer einen Lehrer aufsuchen muss, der uns Schüler auf die andere Seite begleitet», erklärt die Schülersprecherin Michelle Bernal. Auch vermissten sie den Platz zum Spielen. Die SchülerInnen wüssten allerdings, dass dieser Zustand nur temporär sei und hätten Verständnis für die Situation. «Letztendlich wird es sich lohnen», fügt die Schülersprecherin hinzu.
Geteiltes Schulgelände – Mithilfe der Eltern gefragt
Während die Baustelle das Schulgelände räumlich trennt, schweißt sie die Schulgemeinschaft gleichzeitig zusammen. Nicht nur Schüler und Lehrer müssen sich absprechen, um das Passieren auf die jeweils andere Seite des Schulgeländes zu koordinieren, auch ist die Mithilfe der Eltern gefordert, denn das geteilte Schulgelände sowie die derzeit eingeschränkten Parkmöglichkeiten erschweren das Bringen und Abholen der Kinder. Deshalb wurde die Kampagne Beso y Chao (Kuss & Tschüss) ins Leben gerufen: Die Eltern übernehmen verschiedene Schichten, um den ankommenden Kindern beim Aussteigen aus dem Auto behilflich zu sein und sie zum Schuleingang zu begleiten, sodass die Eltern, die ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule bringen, weder parken noch das Auto verlassen müssen. «Anfangs stieß die Kampagne bei vielen Eltern auf Widerstand», erinnert sich die Elternsprecherin Gloria Nieto. «Inzwischen unterstützt die große Mehrheit jedoch die Kampagne, weil sich gezeigt hat, dass sie zum Allgemeinwohl beiträgt.» Der Verkehr vor der Schule habe sich demnach stark verbessert.
Insgesamt blickten die Eltern dem Bau sehr optimistisch entgegen berichtet die Elternsprecherin. Sie persönlich freue sich besonders über das neue Auditorium, in dem organisatorische Veranstaltungen und Feierlichkeiten stattfinden können. «Wir glauben auch, dass die Kinder in Zukunft von den neuen Räumlichkeiten profitieren werden und sich zum Beispiel in der neuen Cafeteria wohler fühlen werden. Der größte Vorteil ist wohl, dass neue Unterrichtsräume entstehen und sich die Infrastruktur der Schule insgesamt verbessert.» Mit diesem Ausblick nehme man die vorübergehenden Einschränkungen gerne in Kauf.
Patricia Wetteskind, Schule Sankt Thomas Morus