«Jetzt geht’s endlich los!»
Mit 25 neuen Auszubildenden startete das Insalco (Instituto Superior Alemán de Comercio) in das Jahr 2019. Auch dieses Jahr bildet das Institut junge Erwachsene in den Bereichen Groß- und Außenhandel, Spedition und Logistik sowie Schifffahrt aus.
Von Thomas Mittelstrass
An ihrem ersten Studientag wurden die neuen Auszubildenden von zahlreichen Ehrengästen empfangen. Inga Heuser, Leiterin des Wirtschafts- und Wissenschaftsressorts der Deutschen Botschaft und ihre Mitarbeiterin Sabine Adrian gaben sich ebenso die Ehre wie Dr. Jochen Fritz, Leiter des LBI, sowie Ansgar Müschen, Vorstand des Insalco und der Corpeduff. Allesamt fanden motivierende Worte zum Einstieg und unterstrichen in ihren Reden die Bedeutung der «Formación Dual Alemana» als Sprungbrett für eine erfolgreiche berufliche Karriere. «Das Insalco ist das Referenzmodell beruflicher Ausbildung in Chile, eine Ausbildung mit dem Stempel „Made in Germany“. Es steht für exzellente Qualität und hervorragende Jobchancen», so Müschen.
Groß- und Außenhandel, Spedition und Logistik sowie Schifffahrt
Die drei Ausbildungsgänge, Groß- und Außenhandel, Spedition und Logistik sowie Schifffahrt sind deutsch- und spanischsprachig ausgelegt. «Nimmt man Englisch mit dazu, das bis zu einem Niveau von C1 bei uns führt, sind die Absolventen am Ende ihrer Ausbildung bei uns de facto dreisprachige Experten auf ihrem Gebiet», so Christian Preuss, akademischer Direktor des Insalco. «Die Ausbildung bei uns wird nach bundesdeutschen Rahmenlehrplänen in deutscher Sprache durchgeführt. Mit erfolgreicher Beendigung erhalten unsere Absolventen einen deutsch-chilenischen Doppelabschluss, der sowohl in Chile als auch in Deutschland und der EU anerkannt ist», erläuterte Preuss.
Die Stimmung unter den neuen Studenten war geprägt von Vorfreude und Aufbruchstimmung. Zwei Jahre lang werden sie von nun an zweimal in der Woche am Insalco die Schulbank drücken, die restlichen drei Tage verbringen sie in den Unternehmen. «Der Weg bis hierher war nicht ganz einfach, und der Bewerbungsprozess hat fast drei Monate gedauert. Aber jetzt geht’s endlich los», so Sebastian Hering, einer der Studienanfänger und Azubi bei B&M Agencia Maritima. «Ich bin einfach nur froh, jetzt hier dabei zu sein und freue mich, auf das was kommt», sagte Maya von Maltzan, eine von zwei Studentinnen, die sich von Deutschland aus für das Insalco beworben hatten und sich einen der begehrten Ausbildungsplätze bei Kühne&Nagel sichern konnte.
Kooperationsvertrag unterschrieben
Das Jahr 2019 wird ein besonderes werden am Insalco, das zeigt allein ein Blick auf den vollen Termin- und Aktivitätenkalender. Erster Höhepunkt des noch jungen Jahres am Insalco war die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der Hochschule Amberg-Weiden. «Wir sind international ausgerichtet, bieten eine qualitativ hochwertige akademische Ausbildung auf einem tollen neuen Campus», erklärte Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Müller, Vizepräsident für Internationales an der Hochschule. Dr. Annabelle Wolf, Leiterin des International Office, fügte hinzu: «Wir sind zwar ein kleiner Campus, aber gerade deswegen ist die Betreuung ausländischer Studierender bei uns wirklich optimal. In den großen Unis in Deutschland verlieren sich die Studenten häufig sehr schnell.»
Die Hochschule hat neben den klassischen Studiengängen wie Betriebswirtschaft oder Wirtschaftsingenieurwesen auch neue Richtungen wie Logistik und Digitalisierung, International Business oder Handels- und Dienstleistungmanagment im Programm. «Allesamt Studiengänge, die maßgeschneidert an das ansetzen, was die Studenten bei uns am Insalco lernen», so Preuss. «Wir arbeiten zukünftig eng zusammen. Das ermöglicht den Studenten des INSALCO eine optimale Vorbereitung auf das Studium in Deutschland», so Annabell Wolff.
Stipendium und Studium
Besonders attraktiv für Insalco-Studenten: Als Absolventen einer PASCH-Schule, sind sie berechtigt, sich für Stipendien von BayBIDS zu bewerben. BayBIDS, die Betreuungsinitiative Deutscher Partner- und Auslandsschulen, ist ein Verbundprojekt bayerischer Hochschulen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Absolventinnen und Absolventen von PASCH-Schulen für ein Studium in Bayern zu interessieren und zu gewinnen. Katharina Scheffner, Projektkoordinatorin von BayBIDS hat selbst einige Jahre in Chile gelebt und hier studiert. «Deshalb freue ich mich natürlich besonders über Bewerbungen aus Chile», so Scheffner nach ihrem Vortrag am Insalco zum Thema „Studieren an bayerischen Hochschulen“. «Ich denke, unsere Absolventen bringen alles mit, was für ein Studium in Deutschland notwendig ist», so Christian Preuss.
Für die Neuen steht nun aber erstmal zwei Jahre pauken und arbeiten an. «Ich weiß schon, dass es nicht einfach wird», meinte Maya von Maltzan, «gerade für mich, ich muss ja auch noch richtig Spanisch lernen.» Sebastian Hering, Absolvent des Colegio Alemán Osorno sieht das ähnlich, wenngleich sprachlich unter anderen Vorzeichen. «Für mich ist der Unterricht auf Deutsch nicht so einfach. Aber das wird schon, ich kenne das ja aus meiner Schule.»